Tagesbericht vom 09.12.10
Aktuelle Goldpreisentwicklung
Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel von 1.391 auf 1.381 $/oz. Heute Morgen kann sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong stabilisieren und notiert aktuell mit 1.388 $/oz um etwa 4 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien nehmen erneut Gewinne mit und geben weiterhin keinen Trend für den Gesamtmarkt vor.
Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)
Handelsblatt: „Die Gefahren des Goldrausches“. „Das Handelsblatt nennt die fünf größten Risiken für den Goldpreis“.
1. „Heute treffen sie keinen mehr, der skeptisch ist“. „Wir könnten im letzten Drittel der Hausse sein, die vor zehn Jahren begann“ (Eugen Weinberg, Commerzbank).
Kommentar: Oder auch nicht. Die Wahrnehmung ist aus unserer Sicht falsch. Wir erleben täglich skeptische Kommentare der Investoren, die einen Rückschlag erwarten. Die Banken und Broker erwarten längerfristig einen Goldpreisrückgang auf durchschnittlich etwa 1.000 $/oz.
2. „Wenn viele Anleger aussteigen möchten, könnte das den Preis stark belasten“ (Ulrich Kater, Dekabank).
Kommentar: Wenn viele Anleger aussteigen möchten, wird das den Preis stark belasten. Das gilt für alle Märkte. Die Frage ist jedoch, ob sich der Goldmarkt in dieser Situation befindet.
3. Wenn offene Lieferverpflichtungen an der Comex erfüllt werden müssen, könnte es theoretisch zu massiven Preisverschiebungen kommen (Walter Wehrli).
Kommentar: Eine Preisverschiebung kann auch ein Anstieg sein. Spekulationen an der Comex führen immer in jedem Markt zu Preisverschiebungen, sie führen aber nicht zu einem Trendwechsel.
4. „Es könnte sein, dass eine Gruppe hochengagierter Investoren aussteigen will und auch auf Baisse spekuliert“. „Für eine Bank ist alles gut, was sich handeln und verkaufen lässt“ (Christoph Bruns, Loys).
Kommentar: In welchem Markt könnte es nicht sein, dass eine Gruppe hochengagierter Investoren aussteigen will und auch auf Baisse spekuliert. Beachten Sie die Worte „könnte“ und „auch“. Auch auf Hausse?
5. Die Krise um den Euro, aber auch die geopolitischen Probleme um Iran und Nordkorea haben den Goldpreis befeuert. „Da ist viel kurzfristiges Geld dabei“ (Christoph Eibl, Tiberius Asset Management).
Kommentar: Dass Gold in der Krise glänzt, ist richtig. Falsch ist dagegen die Analyse, dass Gold bei geopolitischen Spannungen nachgefragt wird: „Guten Tag, ich habe gehört, dass Nordkorea ein Fischerdorf in Südkorea angegriffen hat, ich möchte daher unbedingt heute noch 10 Krügerrand kaufen“. Das Argument hat jedenfalls während der geopolitischen Spannungen zwischen 1981 und 2001 nicht gegriffen. Richtig ist dagegen, dass Gold nachgefragt wird, wenn die Anleger Angst um die Stabilität des Papiergeldsystems bekommen: „Ich mache mir Sorgen, um die Kaufkraft meines Geldes. Die Brüche im Finanzsystem (Lehman, Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und jetzt noch die verzweifelte „Quantitative Easing Politik“ in den USA, auch Deutschland wird das alles nicht tragen können) führen dazu, dass ich mir eine Alternative für die Geldanlage suche. Ohne massive Inflation werden wir nicht aus dieser Situation herauskommen. Ich denke, dass Edelmetalle das Richtige sind und überlege mir, einen Teil meiner Ersparnisse in diesem Bereich anzulegen.“
Die 5 wahren Gefahren für den Goldpreis
1. Eine restriktive Geldpolitik der Zentralbanken. Ende der 70er Jahre führten die Fed und die europäischen Zentralbanken eine restriktive Geldpolitik durch. Die zuvor künstlich nach unten manipulierten Zinsen stiegen auf zweistellige Raten an. Die Wirtschaft schrumpfte sich gesund und die Anleger gewannen das Vertrauen in die Währungen zurück. In den 80er Jahren wuchs die Wirtschaft von einer gesund geschrumpften Basis wieder an. Gold war über 20 Jahre eine sehr schlechte Anlage.
2. Ein Ende der „Quantitative Easing“ Politik der Zentralbanken. Das Bankensanierungsprogramm der Zentralbanken führt zu einer Erhöhung der Geldmenge (Inflation). Diese erhöhte Geldmenge führt zu steigenden Preisen bei Sachwerten und schließlich über höhere Konsumentenkredite auch bei den Konsumwerten. Solange die Zentralbanken Staatsanleihen direkt oder über die Investmentbanken kaufen, wird das Vertrauen in die Währungen zerstört und das Interesse für Edelmetalle als Absicherung gegen den Währungskollaps bleibt erhalten.
3. Eine Rückführung der Staatsverschuldung. Solange der Rückgang der Verschuldung nur eine Worthülse der Politiker bleibt: „Wir streben einen ausgeglichenen Haushalt bis bla bla bla an“ und die Geldbasis über das Pyramidensystem Staatsanleihen ausgeweitet wird, wird das Vertrauen in die Währungen systematisch zerstört und das Interesse der Anleger für Edelmetallanlagen wächst weiter.
4. Ein Ende der bedingungslosen Sanierung bankrotter Investmentbanken. Über die Investmentbanken wurde die Wirtschaft in den letzten Jahren systematisch ausgeplündert. Wenn die Investmentbanken 40 % der Gewinne einer Wirtschaft erhalten, kann dies auch als 40 %ige Steuer auf die Wirtschaft verstanden werden. Nur eine Abwicklung dieser Banken kann die Belastung von der Wirtschaft nehmen. Diese Möglichkeit der Gesundung wurde aber nach der Pleite der Lehman Bank durch die Umbuchung von „Giftmüll“ auf den Steuerzahler verhindert. Die einzig verbliebene Möglichkeit mit dem Problem fertig zu werden, ist die Inflationierung der Schulden. Dabei übernimmt der Sparer die Kosten für die Sanierung der Investmentbanken. Immer mehr Sparer werden daher versuchen, sich durch den Kauf von Edelmetallen vor dieser Form der Enteignung zu schützen.
5. Geopolitische Krisen. Ein Krieg zwischen Nord- und Südkorea, aber mehr noch zwischen Indien und Pakistan oder zwischen China und Taiwan würde das Wirtschaftswachstum weltweit erheblich schwächen. In der Folge würde auch die Goldnachfrage in den betroffenen Regionen deutlich zurückfallen. Aus den Kriegsgebieten wäre auch ein Verkauf von Goldbeständen zu erwarten. Gold ist ein Metall des Wohlstands und des Friedens und solange der Wohlstand in China, Indien, Brasilien, der Türkei und anderen Ländern wächst, wird die Goldnachfrage der Schmuckindustrie in diesen Ländern weiter ansteigen. Bei einem Ausbruch einer Krise würde der Goldpreis dagegen unter Druck geraten.
Die Edelmetallmärkte
Auf Eurobasis gibt der Goldpreis weiter nach (aktueller Preis 33.685 Euro/kg, Vortag 33.894 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen. Beachten Sie zur Prognose auch den Vortrag vom 30.05.10 auf der Ifaam in Hamburg von Martin Siegel unter http://www.goldhotline.de/files/Vortrag%20Hamburg%2030_05_10.pdf.
Silber stabilisiert sich (aktueller Preis 28,66 $/oz, Vortag 29,03 $/oz). Platin entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 1.689 $/oz, Vortag 1.689 $/oz). Palladium erholt sich nur wenig (aktueller Preis 741 $/oz, Vortag 735 $/oz). Die Basismetalle können um etwa 1 % zulegen.
Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 2,1 % oder 4,7 auf 220,5 Punkte. Bei den Standardwerten geben Goldcorp 3,1 % und Newmont 2,7 % nach. Bei den kleineren Werten fallen Stillwater 6,9 %, New Gold 5,3 % sowie Novagold und Kirkland Lake jeweils 4,6 %. Gegen den Trend können Maya 15,5 %, Petaquilla 4,5 % und Cadan 4,4 % zulegen. Bei den Silberwerten verlieren Fresnillo 4,9 %, Hochschild 4,3 % und First Majestic 4,0 %. African Queen verbessert sich um 5,0 %.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel zwischen -1,5 % und +0,6 %.
Die australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen erneut uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten verlieren Apex 5,0 %, Allied 4,6 % und Hill End 4,0 %. Rand Mining ziehen 15,4 %, Tanami 10,3 % und Gold One 4,4 % an. Bei den Explorationswerten fallen Auzex 6,0 % und Excelsior 5,2 %. Highlands Pacific steigen 9,8 % und Northern Mining 6,0 %. Bei den Basismetallwerten verbessern sich Rex 4,8 % und Iluka 4,4 %.
Stabilitas Fonds
Meldung vom 02.11.2010: Martin Siegel wird zum 1. Januar 2011 neuer Geschäftsführer der auf Rohstofffonds spezialisierten Investmentboutique ERA Resources. Martin Siegel zeichnet bereits seit 2007 für die Portfolioberatung des Stabilitas – Pacific Gold+Metals verantwortlich, der sich 2009 zum erfolgreichsten deutschen Goldminenaktienfonds entwickelte. In seiner neuen Funktion übernimmt er auch die Portfolioberatung der übrigen Stabilitas-Rohstofffonds.
Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (A0ML6U) verbessert sich um 0,7 % auf das neue Allzeithoch von 164,02 Euro und notiert im laufenden Jahr auf Rang 4 (5) von 58 in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds. Das (vgl.
http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=CY&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR. Die besten Fondswerte sind heute die australischen Rand (+15,4 %) und Gold One (+4,4 %) sowie die kanadische Cadan (+4,4 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der australischen Excelsior (+5,2 %) und Allied (-4,6 %) sowie der kanadischen Novagold (-4,6 %). Insgesamt dürfte sich der Fonds heute gegenüber dem zurückfallenden xau-Vergleichsindex stabil entwickeln.
In der Auswertung zum 31.10.10 verzeichnet der Fonds einen Gewinn von 1,2 % und bleibt damit leicht hinter dem Anstieg des xau-Vergleichsindex mit einem Gewinn von 1,4 %. Seit dem Jahresbeginn 2010 beträgt der Gewinn 50,1 % im Vergleich zum xau-Index (+24,7 %). Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds in 15 von 22 Monaten besser als der Vergleichsindex. Das Fondsvolumen wächst durch den Kursanstieg und Mittelzuflüsse zum 31.10.10 auf 25,8 Mio Euro (23,5 Mio Euro). Die aktuellen Fondsdaten sind über http://www.goldhotline.de/files/Fact%20Sheet%20STABILITAS%20PACIFIC%20GOLD+METALS%20Okt_10%20D.pdf abrufbar.
Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 und im bisherigen Jahresverlauf 2010 verbleibt bis zu den Zielkursen noch ein Kurspotential von etwa 50 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete Standardwerte sowie mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.
Gewinn im Jahr 2007: 12,5 %
Verlust im Jahr 2008: 63,5 %
Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)
Bester Goldminenfonds in den ersten 9 Monaten 2010: +48,3 % (xau-Index +23,0 %)
Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Der Stabilitas Silber & Weissmetalle (A0KFA1) verliert 3,4 % auf 65,13 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Maya (+15,4 %), African Queen (+5,0 %) und Cadan (+4,4 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Fresnillo (-4,9 %), Hochschild (-4,3 %) und First Majestic. Insgesamt dürfte der Fonds heute deutlich weniger als der Hui-Vergleichsindex zurückfallen.
Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Der Stabilitas Gold+Ressourcen (A0F6BP) verliert 2,0 % auf 73,51 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Cadan (+4,4 %) und Nevsun (+4,1 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der New Gold (-5,3 %), Novagold (-4,6 %) und Kirkland Lake (-4,6 %). Insgesamt dürfte der Fonds heute weniger als der xau-Vergleichsindex zurückfallen.
Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Westgold
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Mittwoch ein anhaltend hohes Kaufinteresse. Wegen der dauerhaft weit überdurchschnittlich hohen Nachfrage der letzten Wochen, dem bevorstehenden Jahresende und dem Winterwetter kommt es zu kleineren Verzögerungen bei der Belieferung, so dass einige Produkte vorübergehend nicht lieferbar sind. Diese Situation dürfte sich bis Mitte Januar 2011 wieder beruhigt haben. Im Goldbereich Im Goldbereich liegt das Interesse weiterhin bei den 1 oz Münzen und Barren in allen Größen. Die Verkaufsneigung hat auf etwa 1 Verkäufer auf 8 Käufer wieder abgenommen. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.
Analyse
09.12.10 Tahoe (NA, Kurs 14,79 C$, MKP 1.730 Mio A$) meldet in einer Unternehmenspräsentation die Ausweitung der Ressource im Escobal Silberprojekt in Guatemala um 144 % von 100 Mio oz (Mai 2010) auf 245 Mio oz (ohne inferred resources). Der Silbergehalt liegt mit 420 g/t relativ hoch, so dass sich langfristig eine profitable Silberproduktion abzeichnet. Zusätzlich enthält das Projekt kleinere Mengen Gold, Blei und Zink. In den ersten 5 Jahren nach Produktionsbeginn erwartet Tahoe eine jährliche Silberproduktion von 19,7 Mio oz. Auf dieser Basis hätte die Mine eine Lebensdauer der Ressourcen von 12,4 Jahren. Ab dem 6. Produktionsjahr soll die jährliche Produktionsrate auf 10 bis 15 Mio oz zurückfallen. Die Produktionskosten werden auf 2,78 $/oz geschätzt. Die Durchführbarkeitsstudie soll bis Mitte 2012 abgeschlossen werden. Mit dem Bau der Verarbeitungsanlagen soll bereits Anfang 2012 begonnen werden, so dass die Produktion Ende 2013 gestartet werden kann. Am 30.09.10 stand einem Cashbestand von 113,3 Mio A$ eine gesamte Kreditbelastung von 2,3 Mio A$ gegenüber. Mit einer Platzierung von 21,7 Mio Aktien zu 14,10 C$ konnte Tahoe am 06.12.10 insgesamt 306 Mio C$ aufnehmen.
Beurteilung: Tahoe präsentiert sich als interessanter Explorationswert, der zu einem der weltgrößten Silberproduzenten aufsteigen könnte. Positiv sind das starke Wachstum der Reserven und die hohen Silbergehalte. Sollte Tahoe eine jährliche Produktion von 19,7 Mio oz mit einer Gewinnspanne von 10 $/oz umsetzen können, würde das KGV auf 8,8 zurückfallen. Negativ sind die lange Vorlaufzeit des Projekts, die ausstehende Finanzierung und der Produktionsstandort in Guatemala.
Tahoe ist derzeit im Stabilitas Silber und Weissmetalle Fonds enthalten.
5 falsche und 5 wahre Risiken für den Goldpreis, Analyse: Tahoe
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