Tagesbericht vom 23.02.10
Aktuelle Goldpreisentwicklung
Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 1.122 auf 1.113 $/oz nach. Heute Morgen erholt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong nur zögernd und notiert aktuell mit 1.116 $/oz um etwa 9 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben weltweit nach und bestätigen den Rückgang des Goldpreises, geben aber weiterhin keine Tendenz für den Gesamtmarkt vor.
Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise
Handelsblatt: „Hilfe für Griechen aus Sorge um Banken.“ Das BaFin warnt „vor den Auswirkungen einer Staatspleite Griechenlands auf deutsche Banken.“ Deutsche Institute haben Wertpapiere im Volumen von 522 Mrd Euro von Portugal, Italien, Irland, Spanien und Griechenland gekauft, was etwa 20 % der Auslandsforderungen deutscher Banken entspricht.
Kommentar: Wenn die Zahlen halbwegs stimmen, dann haben sich deutsche Banken mit etwa 2.500 Mrd Euro am Schneeballsystem der internationalen Staatsfinanzierung beteiligt. Bei einer Zinsmarge von 3 % fließen den Banken damit jährlich 75 Mrd Euro zu, die als Gehälter und Bonuszahlungen verteilt werden können. Obwohl Staaten ihre Schulden bis auf ganz wenige Ausnahmen nie zurückzahlen und samt einem Teil der Zinsen immer weiter verlängern, dürften die Forderungen nicht entsprechend der Risiken abgeschrieben worden sein. Falls nur 10 % der Forderungen ausfallen sollten, was einem Verlust von etwa 250 Mrd Euro Eigenkapital entsprechen würde, müsste das deutsche und damit das internationalen Papiergeldsystem abgewickelt werden. Um dies zu verhindern, drohen massive Staatseingriffe über Steuern, Abgaben und Enteignungen, um das System der Plünderung des Wohlstands der Bevölkerung zugunsten der Banken zu erhalten, die unter dem Deckmantel der neu erdachten „europäischen Wirtschaftsregierung“ durchgesetzt werden könnten.
Die Edelmetallmärkte
Auf Eurobasis gibt der Goldpreis nach der Rekordjagd der letzten Tage seinen Vortagesgewinn ab (aktueller Preis 26.336 Euro/kg, Vortag 26.533 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.
Silber gibt einen Teil der Vortagesgewinne ab (aktueller Preis 16,32 $/oz, Vortag 16,50 $/oz). Platin kann die Gewinne verteidigen (aktueller Preis 1.542 $/oz, Vortag 1.545 $/oz). Palladium gibt leicht nach (aktueller Preis 441 $/oz, Vortag 444 $/oz). Die Basismetalle geben nach. Zink verliert 2,5 %, Kupfer 2,2 %.
Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 1,5 % oder 2,4 auf 162,0 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Iamgold 2,7 % und Barrick 2,5 %. Bei den kleineren Werten gibt Lake Shore 6,2 % nach. Yukon-Nevada verbessert sich um 6,7 %.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel erneut nachgebend. Anglogold verlieren 2,2 % und Gold Fields 2,1 %.
Der australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen nach dem starken Vortag wieder nachgebend. Bei den Produzenten fallen St Barbara 8,3 %, A1 Minerals 6,3 %, Tanami 5,1 %, Norseman 4,7 % und Avoca 4,0 %. Allied verbessern sich 5,5 % und Oceana 4,8 %. Bei den Explorationswerten zieht Ampella 13,7 % an. Millennium fallen 10,0 % und Sandfire 6,9 % zurück. Bei den Basismetallwerten gibt Fortescue 3,0 % nach.
Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)
Der Fonds gibt 2,1 % auf 95,47 Euro nach und behauptet sich auf Sicht der letzten 12 Monate als einer der besten in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds (vgl. http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=1Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR). Der Fonds wird heute durch die Kursrückgänge der australischen St Barbara (-8,3 %), Sandfire (-6,9 %), A1 Minerals (-5,1 %), Norseman (-4,7 % und Avoca (-4,0 %) belastet. Der Fonds dürfte sich heute mit der Berechnung der Goldminenkurse vom Montag deutlich besser als der zurückfallende Vergleichsindex entwickeln.
In der Auswertung zum 31.01.10 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8 % und kann den xau-Vergleichsindex (-9,2 %) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 11 von 13 Monaten besser als der Vergleichsindex. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.
Gewinnentwicklung seit Anfang 2009
Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)
Januar 2010: -0,8 % (xau-Index -9,2 %)
Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 40 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 160 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.
Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.
Westgold
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Montag trotz des auf Eurobasis erreichten hohen Preisniveaus ein anhaltend hohes Auftragsvolumen. Nachgefragt werden im Goldbereich weiterhin 1 oz Münzen mit dem Schwerpunkt Krügerrand vor Maple Leaf, Philharmoniker und Australian Nugget. Im Silberbereich dominiert das Interesse bei 1 oz Philharmoniker, da die 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle bis wenigstens Ende dieser Woche nicht lieferbar sein werden. Die Verkaufsneigung nimmt leicht ab, bleibt aber mit 1 Verkäufer auf 5 Käufer relativ hoch. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.
Analyse
23.02.10 Hill End (AUS, Kurs 0,205 A$, MKP 79,8 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Septemberquartal) aus dem Hill End Projekt in New South Wales eine Goldproduktion von 1.511 oz, was einer Jahresrate von etwa 6.000 oz entspricht und die geplante Produktionsrate von jährlich 12.000 oz um etwa 50 % verfehlt. Hill End plant im Jahresverlauf 2010 eine Ausweitung der Produktion auf eine Jahresrate von etwa 40.000 oz. Hill End macht keine Angaben über Produktionskosten oder den Verkaufserlös. Aus dem Cashflowbericht geht hervor, dass nach Abschreibungen, Explorations- und Verwaltungsausgaben weiterhin mit hohen Verlusten gearbeitet wird. Im Geschäftsjahr 2008/09 verzeichnete Hill End einen operativen Verlust in Höhe von 7,4 Mio A$. Die Ressourcen belaufen sich auf 224.000 oz. Hill End weist keine Reserven aus. Im Hargraves Projekt zielt Hill End auf die Erschließung einer Ressource im Umfang von 4 bis 5 Mio oz. Bis auf wenige Bohrungen mit sehr hohen Goldgehalten über geringe Bohrkernlängen konnten bislang aber keine überzeugenden Ergebnisse aus dem Projekt gemeldet werden. Hill End ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 30.06.09 (31.12.08) stand einem Cashbestand von 3,0 Mio A$ (3,9 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 1,4 Mio A$ (2,1 Mio A$) gegenüber. Trotz Kapitalerhöhungen über 15,4 Mio A$ konnte der Cashbestand zum 31.12.09 nur auf 12,9 Mio A$ aufgebaut werden.
Beurteilung: Hill End präsentiert sich als kleiner australischer Goldproduzent. Aus der aktuellen winzigen Produktion dürfte es Hill End nicht gelingen, Gewinne zu erwirtschaften. Problematisch ist auch, dass keine Reserven ausgewiesen werden. Das Investment in Hill End lebt von der Erwartung von Explorationserfolgen in einem Gebiet, in dem früher extrem hochgradige Erze abgebaut wurden. Auf der aktuellen Basis der vorliegenden Informationen eignet sich Hill End nicht als solides Investment.
Empfehlung: Verkaufen, aktueller Kurs 0,205 A$. Hill End wird mit minimalen Umsätzen in Frankfurt gehandelt, vgl. Verkaufsempfehlung vom 08.12.09 bei 0,23 A$.
Den Banken (Griechenland) muss! geholfen werden
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