Tagesbericht vom 09.02.10


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel unter großen Schwankungen von 1.070 auf 1.061 $/oz nach. Heute Morgen erholt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong auf 1.069 $/oz und notiert aktuell um etwa 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben weltweit nach und geben derzeit keinen Trend für die nächsten Tage vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Handelsblatt: „Aufschwung des US-Dollars belastet den Goldpreis.“

Britischer Rüstungskonzern BAE Systems gibt Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe im Volumen von 40 Mrd Pfund von Saudi-Arabien zu und bezahlt ein Bußgeld in Höhe von 450 Mio $.

Handelsblatt: „Iran liebäugelt mit der Atombombe“. „Iran. Zeit für harte Sanktionen“. „Immerhin wird Iran international verdächtigt, eine Atombombe zu bauen und auf Zeit zu spielen.“
Kommentar: Der Krieg gegen den Iran wird psychologisch vorbereitet.

Alternative Ökonomen wollen den „Dynamit-Preis für Ökonomie“ an diejenigen vergeben, „die mit ihren Theorien das meiste dazu beigetragen haben, die Weltwirtschaft in die Luft zu jagen“. Als Favoriten gelten Alan Greenspan, der die Geldmengen und Kreditausdehnung zu verantworten hat und nachdrücklich die Auffassung vertreten hat, dass die Finanzmärkte nicht reguliert werden müssen, Eugene Fama, der die Vorstellung von Blasen an den Finanzmärkten immer als Unsinn abgetan hat, Larry Summers, der entscheidend an der Deregulierung der Finanzmärkte beteiligt war, Milton Friedman, der die Finanztheorie ohne Bezug zur Realität hoffähig gemacht hat und Robert Lucas, der behauptet hat, dass die Entwicklung der Finanzmärkte die reale Wirtschaft nicht tangiert.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis seitwärts (aktueller Preis 25.110 Euro/kg, Vortag 25.151 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber stabilisiert sich (aktueller Preis 15,22 $/oz, Vortag 15,13 $/oz). Platin stabilisiert sich (aktueller Preis 1.489 $/oz, Vortag 1.483 $/oz). Palladium erholt sich kräftig (aktueller Preis 409 $/oz, Vortag 394 $/oz). Die Basismetalle zeigen sich freundlicher und können zwischen 1 und 2 % zulegen.


Der New Yorker xau-Goldminenindex gibt 3,2 % oder 4,9 auf 149,3 Punkte nach. Bei den Standardwerten fallen Iamgold 4,9 % und Newmont 3,9 %. Bei den kleineren Werten geben MDN 5,2 % sowie Red Back und Stillwater jeweils 3,8 % ab. Petaquilla ziehen 6,6 %, Kirkland Lake 3,0 % und CGA 2,0 % an. Bei den Silberwerte fallen Coeur d’Alene 8,6 %, Pan American und Hecla jeweils 5,6 %, Silver Wheaton 4,9 %, Endeavor 4,8 % und Silver Standard 4,6 % auf breiter Front zurück.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Anglogold verlieren 3,9 % und Gold Fields 3,6 %.


Der australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen uneinheitlich, stabilisieren sich aber im internationalen Vergleich. Bei den Produzenten verbessern sich Intrepid 5,9 %, Dragon 4,9 %, Kingsgate 4,8 % und Oceana 2,5 %. A1 Minerals geben 6,0 %, Mineral Deposits 5,6 %, Troy 4,6 % und North Queensland 3,9 % nach. Bei den Explorationswerten haussiert Arc 42,9 %. Navigator verbessert sich 4,0 %. Conquest geben 7,7 %, Enviro 6,7 % und Crescent 5,9 % nach. Bei den Basismetallwerten steigt Panoramic um 9,3 %.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Fonds verliert 2,7 % auf 88,32 Euro und behauptet sich auf Sicht der letzten 12 Monate als einer der besten in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds (vgl. http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=1Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR). Der Fonds wird heute durch die Kursrückgänge der australischen Conquest (-7,7 %), A1 Minerals (-6,0 %), Mineral Deposits (-5,6 %) und Troy (-4,6 %) belastet. Insgesamt dürfte der Fonds heute etwas weniger als der Vergleichsindex nachgeben.


In der Auswertung zum 31.01.10 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8 % und kann den xau-Vergleichsindex (-9,2 %) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 11 von 13 Monaten besser als der Vergleichsindex. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Anfang 2009

Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)
Januar 2010: -0,8 % (xau-Index -9,2 %)

Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 50 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 180 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Montag ein weit überdurchschnittlich hohes Auftragsvolumen. Vor allem erreichten uns erneut massive Silberorders und insgesamt viele große Einzelorders. Im Goldbereich bleiben vor allem die 1 oz Münzen Krügerrand, Maple Leaf, Australian Nugget und Philharmoniker gesucht. Im Silberbereich dominiert das Interesse bei 1 oz Maple Leaf für die sich in den nächsten Wochen Lieferverzögerungen abzeichnen. Derzeit können wir noch sofort liefern. Die Verkaufsneigung hat sich auf etwa 1 Verkäufer auf 10 Käufer weiter abgeschwächt. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

09.02.10 Norton (AUS, Kurs 0,19 A$, MKP 103 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Septemberquartal) aus der australischen Paddington Mine einen Anstieg der Goldproduktion auf 34.087 oz, was einer Jahresrate von etwa 135.000 oz entspricht. Das Produktionsziel für das Geschäftsjahr 2009/10 wurde von 175.000 auf 140.000 oz zurückgenommen. Die rückläufige Produktion wird vor allem mit der Verarbeitung von Erzen mit niedrigen Goldgehalten begründet. Längerfristig plant Norton einen Anstieg der jährlichen Produktion auf 230.000 bis 250.000 oz. Bei Nettoproduktionskosten von 815 $/oz (835 $/oz) und einem Verkaufspreis von 1.105 $/oz (1.044 $/oz) verbesserte sich die Bruttogewinnspanne von 209 auf 290 $/oz zurück. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 verzeichnete Norton einen operativen Verlust in Höhe von 17,1 Mio A$. Ohne die unsinnigen Vorwärtsverkäufe hätte Norton einen Gewinn in Höhe von 3,9 Mio A$ ausgewiesen. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 175.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 7,1 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 19,7 Jahre. Weiterhin verfolgt Norton ein Kohle- und ein Kupferprojekt. Norton hält Vorwärtsverkäufe über 175.000 oz (192.500 oz), was einen Produktionszeitraum von 1,3 Jahren abdeckt. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen lagen am 31.12.09 (31.12.08) bei 92,6 Mio A$ (103,3 Mio A$) oder 481 $/oz, wobei die besondere Problematik besteht, dass die Vorwärtsverkäufe mit Lehman abgeschlossen wurden und zuletzt nicht mehr bedient wurden. Die Konkursverwalter der Lehman versuchen, die Lieferungen einzuklagen, was erhebliche Ansprüche gegen Norton verursachen dürfte. Am 31.12.09 (30.06.09) stand einem Cashbestand von 62,9 Mio A$ (45,4 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 211,9 Mio A$ (188,4 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Norton präsentiert sich als mittelgroßer australischer Goldproduzent. Problematisch sind die laufenden Verluste, das Verfehlen der Produktionsziele, die umfangreichen Vorwärtsverkäufe und die hohe Kreditbelastung. Positiv ist der extrem hohe Hebel auf den Goldpreis. Sollte Norton bei einer jährlichen Produktion von 140.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$/oz realisieren können, würde das KGV auf 3,7 zurückfallen. Die umfangreichen Vorwärtsverkäufe und die extrem angestiegene Kreditbelastung machen jedoch auch bei einer positiven Entwicklung Kapitalerhöhungen notwendig, die das Aktienkapital verwässern. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 0,40 auf 0,30 A$. Norton bleibt eine Kaufposition, die wegen der hohen Risiken untergewichtet bleiben sollte.

Empfehlung: Halten, unter 0,30 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,19 A$, Kursziel 0,75 A$. Norton wird sporadisch auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 16.11.09 bei 0,33 A$).