Am 25.08.00 berichtete die FAZ erstmals ausführlich über mögliche Manipulationen des Goldmarktes durch führende Geschäfts- und Investmentbanken. Erstmals wird auch das Gold Anti Trust Action Committee (Gata) erwähnt. Die wichtigsten Zitate:
"In der Tat ist es auf den ersten Blick schwer verständlich, daß ein Markt wie der für Gold, der ein chronisch hohes Produktionsdefizit aufweist, über inzwischen Jahrzehnte hinweg verfällt und Preise entstehen, die immer mehr Goldproduzenten zur Aufgabe zwingen."
"Im Freiverkehr, der im Falle des Goldes von führenden Geschäfts- und Investmentbanken "gemacht" wird, müssen diese auf die Bonität ihrer eigenen Kunden und auf die Gegenseite achten, wenn sie mit Derivaten handeln."
"Nach Auffassung von Gata gibt es Hinweise auf eine Konspiration unter finanziellen Institutionen zur Kontrolle des Goldpreises. Der Verband versucht aufzudecken, daß solche Institutionen und Goldhandelsbanken über enorm hohe Baisse- oder Shortpositionen am Markt für Edelmetall verfügen. In spekulativer Absicht hätten sie mindestens 10.000 Tonnen Gold leerverkauft, während die Bergwerksproduktion von Gold im Jahr 1998 bei nur 2.529 Tonnen gelegen habe."
"Gata schließt aus der von ihm angenommenen Manipulation des Goldmarktes, daß daraus eine Bedrohung des internationalen Finanzsystems entstehen kann. Gata hat daher dem amerikanischen Kongreß eine 118 Seiten starke Schrift unter dem Titel "Gold Derivative Banking Crisis" vorgelegt und eine öffentliche Untersuchung der Vorgänge gefordert. Sie kann unter der Internetadresse www.gata.org unter der Rubrik "GDBC Report" abgerufen werden."
"Kernpunkt der Vermutungen des Verbandes ist die Annahme, daß die Baissepositionen bei Gold-Derivaten in Höhe von mindestens 10.000 Tonnen unter bestimmten Umständen zu panikartigen Abdeckungen durch Gegengeschäfte, also Käufe, und zu zusätzlichen neuen Käufen führen könnten. Er sieht im rasanten Anstieg des Goldpreises um 84 Dollar je Feinunze vom Herbst des vergangenen Jahres nur ein Vorspiel dessen, was auf den Markt zukommen könne wenn solche panikartigen Abdeckungen eintreten sollten. Dieser Preissprung setzte ein, als 15 europäische Zentralbanken am 26. September 1999 erklärten, sie würden ihre Goldverkäufe und andere Operationen mit dem Edelmetall für zunächst fünf Jahre begrenzen."