Ausgehend von der Krise in Japan stürzten in den letzten Monaten bis auf die US-Börsen Dow Jones und S&P 500 alle wichtigen und unwichtigen Börsen der Welt in die Baisse.

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Dabei erscheint vor allem die Krise in Japan in der Lage zu sein, das Weltfinanzsystem aus den Angeln zu heben. Sämtliche Massnahmen, die japanische Konjunktur zu beleben haben versagt. Die Konjunkturprogramme blieben wirkungslos und führten zu einer beispiellosen Verschuldung Japans. Dabei entwickelte sich die japanische Wirtschaft zunehmend abhängig von Exporten in die USA. Selbst diese Säule bricht jetzt mit der begonnenen US-Krise weg, so dass keine Lösungsansätze für die Krise in Japan mehr erkennbar sind. Der einzige wirkungsvolle Ansatz, der japanischen Krise zu begegnen, wäre eine Sanierung der Banken durch Abschreibungen der notleidenden Kredite. Da dies weder von den Banken noch durch dem japanischen Haushalt finanziell darstellbar ist, droht eine Pleitewelle bei japanischen Banken und Versicherungen, die zu einem kompletten Kollaps des japanischen Finanzsystems führen würde. Unternehmenszusammenbrüche und eine Entlassungs-welle wären die Folge. Für Privatpersonen droht zudem die Vernichtung von Vermögen und Ansprüchen aus angesparten Versicherungen. Eine Explosion der Arbeitslosigkeit und der Zusammenbruch des japanischen Sozialsystems wären unvermeidbar. Erst ein Zusammenbruch der japanischen Währung und eine anschliessende Währungsreform könnten dann die Grundlage für einen erneuten Aufschwung in Japan bilden.

Bei dieser drohenden Entwicklung bleibt den meisten Marktbeobachtern verborgen, dass Japan immer noch der grösste Gläubiger und die USA immer noch der grösste Schuldner der Weltwirtschaft ist. Ein Kollaps des japanischen Finanzsystems hätte demnach unweigerlich auch einen Kollaps der US-Finanzmärkte zur Folge.

Dabei stellen sich die US-Börsen Dow Jones und S&P 500 nach der Bestätigung der Abwärtstrends der europäischen Börsen derzeit als letzte Rettungsanker im Weltfinanzsystem dar. Was oft ignoriert wird, ist die Tatsache, dass das US-Finanzsystem auf den täglichen Zufluss von etwa 1 Mrd $ angewiesen ist, die durch die Schieflage im Aussenhandel täglich abfliessen. Sollte es hier zu einer Umkehr der Finanzströme kommen - und bei einem Crash des japanischen Finanzmarktes wäre eine Umkehr unausweichlich - könnte der $ innerhalb von wenigen Tagen kollabieren und einen Absturz des Dow Jones, der Weltleitbörse, zur Folge haben.

Panikartig versucht die Fed dieser Entwicklung durch massive Zinssenkungen entgegenzuwirken. Ausserdem darf unterstellt werden, dass die Entwicklung des Dow Jones in den letzten Monaten manipuliert wurde, um einen drohenden Absturz hinauszuzögern. Hier dürften enorme Schieflagen bei einigen Investmentbanken entstanden sein, die sich bei einem Absturz des Dow Jones katastrophal auswirken werden und weltweit zu Bankenpleiten führen würden.


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Derzeit scheinen die Zinssenkungen der Fed wirkungslos zu verpuffen. Die geplatzte Spekulationsblase mit der Folge gewaltiger Verluste bei den Unternehmen und die rollenden Entlassungswellen überlagern die positiven Impulse entsprechend der japanischen Entwicklung in den 90er Jahren. Bereits jetzt sind viele US-Unternehmen und US-Banken überschuldet und müssten abgewickelt werden. Und auch in den USA wird die selbe Politik der Verschleierung von Bilanzen durchgeführt (vgl. Meldung über die Änderung der US-Konzern-Rechnungslegung vom 17.08.01) wie zuvor in Japan mit der Folge, dass eine Sanierung vermieden wird und sich ein späterer fulminanter Kollaps nicht mehr vermeiden lässt.

Zusammenfassung: Sollte der Dow Jones unter 9.600 Punkte und der S&P 500 Indes unter 1.100 Punkte durchsacken, dann droht dem Weltfinanzsystem ein Kollaps, dessen Folgen die der Weltwirtschaftskrise von 1929 entsprechen würden. Sollten die US-Aktienmärkte tatsächlich kippen, wäre der Goldmarkt der letzte erfolgreich manipulierte Markt, dessen Zusammenbruch allerdings im Gegensatz zum Dow Jones explodierende Preise zur Folge hätte.

In einem solchen Szenario wird sich Gold als wichtiger Rettungsanker für das private Depot erweisen. Möglicherweise ergeben sich in den nächsten Tagen die letzten guten Umsteige-möglichkeiten aus Aktien in Gold. Bei den grossen nordamerikanischen Goldminen sind bei einem Crash des Dow Jones ebenfalls Gewinnmitnahmen zu befürchten, so dass diese Werte von uns derzeit untergewichtet bleiben. Bei den südafrikanischen und australischen Werten sind wir dagegen mit den empfohlenen Depotanteilen zu 100 % investiert. Derzeit empfehlen wir von dem für Gold vorgesehenen Depotanteil 70 % in Goldaktien und 30 % in physisches Gold zu investieren.