Tagesbericht vom 28.06.13

Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 1.232 auf 1.201 $/oz nach. Heute Morgen fällt der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong zunächst auf 1.180 $/oz, kann sich im Handelsverlauf aber wieder erholen und notiert aktuell mit 1.201 $/oz um etwa 41 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich uneinheitlich.


Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

Ntv: „Edelmetall weiter auf Verkaufsliste“. „Die Aussicht auf eine nachlassende Schwemme billigen Notenbank-Geldes aus den USA setzt dem Goldpreis schwer zu. Zumindest erholt er sich ein wenig von dem Kursrutsch vom Vortag. Doch es sieht so aus, als sei das nur eine Atempause, bevor es weiter abwärts geht“. „In Zeiten in denen es kaum Inflation gibt und die Zinsen steigen, ist Gold nicht sonderlich attraktiv“. „Es gibt derzeit zwei Sargnägel für den Goldpreis. Die Aussicht auf ein Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik in den USA und die Kursgewinne beim US-Dollar“.

Kommentar: Die Begründungen der auf ntv zitierten Analysten sind weder kurz- noch langfristig haltbar. Während der Goldpreishausse in den Jahren 2001 bis 2011 gab es weder eine ultralockere Geldpolitik in den USA noch Kursgewinne beim Dollar. Auch war die Phase kaum von Inflation geprägt. Einzig richtig ist, dass die Zinsen dauerhaft unter Druck standen. In der kurzfristigen Beobachtung hat sich während der Kurseinbrüche in der letzten Stunde im gestrigen New Yorker Handel und zum Handelsbeginn im Hongkonger Handel hat sich die Geldpolitik der Fed nicht geändert, die Zinsen sind nicht gestiegen, die Inflationsraten sind nicht zurückgegangen und der US-Dollar ist sogar gefallen.

Den wahren Grund für den langfristigen Goldpreisanstieg seit 2001 sehen wir in der versagenden Geldpolitik der Zentralbanken und dem damit einhergehenden Vertrauensschwund der Bevölkerung in die Papierwährungen. Da sich diese Politik auch mit der Ankündigung (vielleicht bleibt es auch nur bei der Ankündigung), die Käufe von Staatsanleihen durch die Fed einschränken zu wollen nicht grundsätzlich ändert, wird auch der langfristige Trend zu Investments in Sachwerten (Immobilien, Aktien, Edelmetalle) anhalten.

Den wahren Grund für den kurzfristigen Goldpreisrückgang sehen wir in gezielten Verkäufen an den Papiergoldmärkten, die eher einen manipulativen Charakter haben. Bislang steigt die physische Nachfrage nach Kursrückgängen insgesamt weltweit an. Gleichzeitig wirken sich die Preisrückgänge auf die Minenproduktion mittelfristig negativ aus. Wie in der Vergangenheit auch, werden wir vor allem bei den ausgebluteten Goldminenaktien in den nächsten Wochen Meldungen über den Aufbau größerer Positionen durch Banken und Hedgefonds sehen. Spätestens dann sollte das Goldbashing beendet sein.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis fällt der Goldpreis bei einem schwächeren Dollar zurück (aktueller Preis 29.753 Euro/kg, Vortag 30.571 Euro/kg). Am 18.07.11 hatte der Goldpreis die vorläufige Zielmarke von 1.600 $/oz überschritten und wurde damit erstmals seit über 20 Jahren wieder fair bewertet. Durch Preissteigerungen und die Ausweitung der Kreditmenge hat sich der faire Wert für den Goldpreis mittlerweile auf 1.800 $/oz erhöht. Mit der anhaltend volatilen Entwicklung an den Finanzmärkten ist nach heutiger Kaufkraft ein Preisband zwischen 1.700 und 1.900 $/oz gerechtfertigt. Unter 1.700 $/oz bleibt der Goldpreis unterbewertet, über 1.900 $/oz (nach heutiger Kaufkraft) beginnt eine relative Überbewertung. Bei einem Goldpreis von über 1.800 $/oz können viele Goldproduzenten profitabel wachsen und die Goldproduktion insgesamt längerfristig erhöhen. Bei einem Goldpreis von unter 1.700 $/oz wird die Goldproduktion mittelfristig sinken. Wegen der fehlenden Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold, Silber und den Edelmetallaktien investiert zu bleiben. Mit der negativen Berichterstattung in den letzten Monaten wurden die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, so dass nach dem Ausverkauf in den letzten Wochen wieder mit einer stabileren und ruhigeren Preisentwicklung gerechnet werden kann. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber stabilisiert sich (aktueller Preis 18,87 $/oz, Vortag 18,75 $/oz). Platin kann die Kursverluste fast wieder aufholen (aktueller Preis 1.315 $/oz, Vortag 1.318 $/oz). Palladium kann leicht zulegen (aktueller Preis 647 $/oz, Vortag 639 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich auf tiefem Niveau stabil.


Der New Yorker Xau-Goldminenindex erholt sich um 2,4 % oder 2,0 auf 84,4 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Iamgold 5,5 % und New Gold 3,5 % an. Bei den kleineren Werten steigen Gabriel 20,0 %, Romarco 10,9 % und Exeter 10,3 %. Atna fallen 16,0 %, Veris 11,0 % und San Andreas 10,3 %. Bei den Silberwerten erholen sich Wildcat 14,3 %, Silver Bull 8,1 % und First Majestic 6,8 %. Aurcana fallen 17,3 %, Arian 14,3 % und Silvercrest 9,0 % zurück.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel freundlich. Harmony können 7,0 % und Gold Fields 5,1 % zulegen.


Die australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen nachgebend. Bei den Produzenten verlieren Millennium 15,4 %, Citigold 10,2 % und Endeavour 8,7 %. Stone können 25,0 %, Hill End 14,3 % und Focus 7,7 % zulegen. Bei den Explorationswerten fallen Arc 33,3 %, Golden Rim 15,4 % und PMI 13,4 %. Bassari erholen sich 11,1 % und Azumah 8,0 %. Bei den Metallwerten geben Pan Australian 5,9 % und Independence Group 5,0 % nach. Discovery ziehen 12,5 % und Paladin 6,7 % an.


Stabilitas Fonds

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (A0ML6U) verliert 0,2 % auf 45,44 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Azumah (+8,0 %), Focus (+7,7 %) und Ramelius (+4,8 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Noble (-10,0 %), Endeavour (-8,7 %) und Gold Road (-8,5 %). Der Fonds dürfte heute weniger als der Xau-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.05.13 fällt der Fonds um 17,2 % während sich der Xau-Vergleichsindex mit einem Gewinn von 2,1 % stabilisieren kann. Neben der schwachen Entwicklung einiger australischer Standard-Goldproduzenten wird der Fonds zusätzlich von der schwachen Entwicklung des australischen Dollars belastet, die sich jedoch mittelfristig positiv auf die australischen Goldproduzenten auswirken wird. Seit dem Jahresbeginn fällt der Fonds mit einem Verlust von 49,2 % hinter den Xau-Vergleichsindex zurück, der um 30,7 % nachgibt. Das Fondsvolumen fällt im April parallel zu den Kursverlusten auf 8,2 Mio Euro zurück.

Gewinn im Jahr 2007: 12,5 %
Verlust im Jahr 2008: 63,5 %
Gewinn im Jahr 2009: 131,1 % (bester Goldminenfonds)
Gewinn im Jahr 2010: 81,3 % (zweitbester Goldminenfonds)
Verlust im Jahr 2011: 22,3 %
Verlust im Jahr 2012: 14,0 %
Verlust im Jahr 2013: 49,2 %

Im Januar 2013 erhält der Fonds zum dritten Mal in Folge den Fund Award der Zeitschrift Euro/Euro am Sonntag – für das Jahr 2012 als zweitbester Goldminenfonds im 3-Jahreszeitraum.

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Der Stabilitas Silber & Weissmetalle (A0KFA1) verliert 5,7 % auf 22,65 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Wildcat (+14,3 %), First Majestic (+6,8 %) und Coeur d’Alene (+5,4 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Aurcana (-17,3 %), Silvercrest (-9,0 %) und Excellon (-7,9 %). Der Fonds dürfte heute parallel zum Hui-Vergleichsindex zulegen.

Auf Sicht der letzten 3 Jahre arbeitet sich der Fonds auf den 13. Platz von 88 Fonds nach oben: http://www.onvista.de/fonds/performance.html?TIME_SPAN=3Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR

In der Auswertung zum 31.05.13 verliert der Fonds mit 5,0 % deutlich mehr als der Hui-Vergleichsindex, der um 0,2 % nachgibt. Seit dem Jahresbeginn ergibt sich ein Verlust von 35,5 %, der etwas schlechter als der Verlust des Hui-Vergleichsindex mit einem Minus von 34,2 % ausfällt. Das Fondsvolumen fällt im Mai parallel zu den Kursverlusten von 21,4 Mio Euro auf 20,0 Mio Euro zurück.

Verlust im Jahr 2007: 5,9 %
Verlust im Jahr 2008: 75,6 %
Gewinn im Jahr 2009: 47,9 %
Gewinn im Jahr 2010: 60,3 % (zweitbester Rohstofffonds 2010, Euro und Euro am Sonntag)
Verlust im Jahr 2011: 27,3 %
Verlust im Jahr 2012: 3,7 %
Verlust im Jahr 2013: 35,5 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Der Stabilitas Gold+Resourcen (A0F6BP) verliert 4,0 % auf 18,06 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Intern. Tower Hill (+5,8 %), Iamgold (+5,5 %) und Ramelius (+4,8 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Endeavour (-8,7 %), Gold Road (-8,5 %) und Kingsgate (-7,0 %). Der Fonds dürfte heute etwas weniger als der Xau-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.05.13 verliert der Fonds 9,2 % während sich der Xau-Vergleichsindex um 2,1 % verbessert. Seit dem Jahresbeginn erhöht sich der Verlust auf 43,0 % und liegt damit höher als der Verlust des Xau-Vergleichsindex (-30,7 %). Das Fondsvolumen fällt parallel zu den Kursverlusten von 2,8 auf 2,6 Mio Euro zurück.

Gewinn im Jahr 2006: 47,0 %
Verlust im Jahr 2007: 19,3 %
Verlust im Jahr 2008: 64,4 %
Gewinn im Jahr 2009: 12,4 %
Gewinn im Jahr 2010: 21,8 %
Verlust im Jahr 2011: 30,9 %
Verlust im Jahr 2012: 20,1 %
Verlust im Jahr 2013: 43,0 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Der Stabilitas Gold & Resourcen Special Situations (A0MV8V) verbessert sich um 2,3 % auf 22,51 Euro. Die besten Fondswerte sind heute WCP (+14,6 %), Odyssey (+11,1 %) und Mt Magnet (+10,0 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Gladiator (-25,0 %), Voyager (-16,7 %) und Lemur (-16,4 %). Der Fonds dürfte heute gegen den TSX-Venture Vergleichsindex nachgeben.

In der Auswertung zum 31.05.13 verliert der Fonds 9,5 % und entwickelt sich damit schlechter als der TSX-Venture Vergleichsindex, der um 2,4 % zurückfällt. Seit dem Jahresbeginn verliert der Fonds mit 34,1 % mehr als der TSX-Venture Vergleichsindex, der um 21,9 % zurückfällt. Das Fondsvolumen fällt im April parallel zu den Kursverlusten von 1,6 auf 1,4 Mio Euro zurück.

Verlust im Jahr 2008: 73,9 %
Gewinn im Jahr 2009: 73,1 %
Gewinn im Jahr 2010: 87,4 % (bester Rohstoff- und Energiefonds, Handelsblatt)
Verlust im Jahr 2011: 22,3 %
Verlust im Jahr 2012: 37,1 %
Verlust im Jahr 2013: 34,1 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Der Stabilitas Growth-Small Cap (A0LF6K) verliert 1,7 % auf 10,07 Euro. Die besten Fondswerte sind heute First Majestic (+6,8 %), Iamgold (+5,5 %) und Pan American (+4,8 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Gold Road (-8,5 %), Kingsgate (-7,0 %) und Independence Group (-5,0 %). Der Fonds dürfte heute parallel zum Hui-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.05.13 verliert der Fonds 13,3 % während der Hui-Vergleichsindex nur um 0,2 % nachgibt. Der Verlust seit dem Jahresbeginn erhöht sich damit auf 48,1 % womit der Fonds hinter den Hui-Vergleichsindex zurückfällt der einen Verlust von 34,2 % verzeichnet. Das Fondsvolumen gibt parallel zu den Kursverlusten von 1,2 auf 1,0 Mio Euro nach.

Verlust im Jahr 2008: 58,6 %
Gewinn im Jahr 2009: 17,7 %
Gewinn im Jahr 2010: 29,2 %
Verlust im Jahr 2011: 50,7 %
Verlust im Jahr 2012: 24,7 %
Verlust im Jahr 2013: 40,2 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Westgold

Die Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Donnerstag ein etwas beruhigtes aber immer noch fast vervierfachtes Handelsvolumen. Auch die Verkäufe verharren auf hohem Niveau, wobei auch größere Positionen zum Ankauf angeboten werden. Im Goldbereich werden 1 oz Krügerrand vor 1 oz Maple Leaf, 1 oz Philharmoniker und Barren in allen Größen gesucht. Im Silberbereich liegt das Interesse bei der 1 oz Philharmoniker und den australischen 1 kg-Münzen. Die Verkaufsneigung bleibt mit etwa 1 Verkäufer auf 3 Käufer hoch. Die aktuellen Kurse finden Sie auf www.westgold.de.

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