Am 1. Februar 1999 berichtet der seriöse australische Broker JB Were in seiner Analyse über den Goldmarkt von einem Komitee, das sich gebildet hat, um eine Klage gegen New Yorker Investmentbanken und Vertreter der Federal Reserve einzureichen. Die Investmentbanken und die Federal Reserve sollen wegen der Verschwörung zur Manipulation des Goldpreises angeklagt werden. Dazu wurde das Gold Anti-Trust Action Komitee (GATA) gegründet.

In den letzten Monaten hat der "Goldmarkt" immer wieder auf die Manipulationen am Goldmarkt hingewiesen und anhand vieler Indizien aufgezeigt, dass der Goldpreis von Investmentbanken und der Federal Reserve manipuliert wird. Zuletzt war dies nach dem Krisentreffen der Federal Reserve und den Investmentbanken anlässlich des LTCM-Debakels zu beobachten, als die Federal Reserve dem Markt sehr wahrscheinlich amerikanisches Zentralbankgold zur Verfügung gestellt hat, um den Preis nach unten zu manipulieren (vgl. Artikel in Ausgabe 24/98).

Mittlerweile haben sind nahezu alle Gold- und Goldminenanalysten der Meinung angeschlossen, dass der Goldmarkt von langer Hand manipuliert wird. Man muss schon mit einer gewissen Blindheit geschlagen sein, um diese Manipulationen nicht zu erkennen. So gibt es eigentlich auch nur noch einen Analysten im deutschsprachigen Raum, der diese Manipulationen nicht erkannt hat und immer noch stereotyp kleine wertlose Goldminenaktien promotet, an denen er selbst beteiligt ist.

Geradezu unglaublich war in der letzten Woche das Bombardement schlechter Nachrichten über Gold, die vor allem über die Nachrichtenagentur Reuters an die westlichen Medien verteilt wurden. Dennoch fiel der Goldpreis nicht mehr unter die Marke von 280 $/oz. Die Entwicklung unterstützt unsere These, dass die Federal Reserve, die zwischen dem 24. und 26. September grosse Shortpositionen aufgebaut hat, jeden Goldpreis unter 290 $/oz dazu nutzt, um diese Shortpositionen wieder einzudecken. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die Federal Reserve bei einem Goldpreis über 300 $/oz wieder Gold in den Markt verkauft, um den Preis zu drücken.

Ausblick:
Sollten unsere Annahmen richtig sein, dann müsste der Goldpreis in den nächsten Wochen in der engen Handelsspanne zwischen 290 und 300 $/oz festgenagelt bleiben. Erst wenn die Federal Reserve und ihre angeschlossenen Investmentbanken massiv unter Druck geraten, würde die Federal Reserve an ihre Grenzen stossen, den Goldpreis zu manipulieren, da dann die private Nachfrage explodieren würde. Die aktuellen Brennpunkte, die zu einem solchen Druck führen könnten, sind der zusammenbrechende Anleihemarkt in Japan, wo sich viele Investoren verschuldet haben und die ungeklärte Lage in Südamerika. Wir halten dabei nicht nur Brasilien und Argentinien, sondern vor allem Mexiko für akut gefährdet. Die Chancen auf einen unmittelbar bevorstehenden explosionsartigen Goldpreisanstieg verbessern sich weiter Tag für Tag.