Am Goldmarkt zeichnet sich die Entwicklung einer Krise ab, deren Umfang und Auswirkungen die Weltwirtschaftskrise von 1929 in den Schatten stellen wird. Die Investmentbanken scheinen sich bei der Manipulation des Goldpreises, die mutmaßlich in Zusammenarbeit mit der Federal Reserve und dem US-Finanzministerium organisiert wird, dermaßen verrannt zu haben, daß kein Ausweg mehr zu sehen ist, der nicht zu wesentlichen Erschütterungen des Weltfinanzsystems führt. Jedenfalls geht dies aus einem Bericht hervor, der am 20. Mai 2000 im Internet veröffentlicht wurde und unter Goldexperten heißt diskutiert wird.
(Quelle: http://www.goldensextant.com/
commentary12html).

Der Bericht unterstellt, daß die Washingtoner Vereinbarung der europäischen Zentralbanken über die Limitierung der Goldverkäufe und Goldleihen vom 26. September 1999 von Investmentbanken, vor allem der Morgan Bank und der Deutschen Bank, unterlaufen wird. Der Autor wertet in seiner Marktanalyse öffentlich zugängliche Quellen des IWF, der BIZ, der Zentralbanken und der Investmentbanken über die Derivatepositionen im Goldbereich aus. Die Ergebnisse sind verblüffend und erschreckend zugleich.

Aus den Veröffentlichungen der BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) geht hervor, daß der Nominalwert der Derivate im Goldbereich in den Staaten der G10 alleine im 2. Halbjahr 1999 im Gegenwert von 3.529 t auf 26.063 t (243 Mrd $) ausgeweitet wurde. Vor allem die Deutsche Bank zeigt seit 1996 eine sprunghafte Ausweitung des Umfangs der Goldderivate im Nominalwert von 367 auf aktuell 4.934 t (51,2 Mrd $). Die Aufstellung läßt darauf schließen, daß vor allem die Deutsche Bank und die Morgan Bank, deren Derivatevolumen im Goldbereich im 2. Halbjahr 1999 um 1.900 t anstieg, den Goldpreis seit einigen Monaten aktiv kontrollieren.

Auch wenn der Gesamtumfang der Derivate im Goldbereich Positionen enthält, die sich gegenseitig aufheben oder Vereinbarungen enthält, daß Gegenleistungen nicht in Gold sondern in bar ausgeglichen werden, so ist doch klar, daß innerhalb der Gesamtsumme der Derivate in den letzten Monaten einige 100 t Shortpositionen aufgebaut werden konnten. Daß die Positionen nicht aufgeschlüsselt veröffentlicht werden, deutet darauf hin, daß der IWF, die BIZ und die Investmentbanken etwas zu verbergen haben. Vor dem Hintergrund der langweiligen Entwicklung des Goldpreises und dem angeblichen völligen Desinteresse am Gold, macht die Ausweitung der Derivate der Deutschen Bank im Goldbereich keinen Sinn, wenn nicht das Ziel der Manipulation des Goldpreises unterstellt wird. Daß sich das Interesse des privaten Publikums an Derivaten im Goldbereich in den letzten 4 Jahren mehr als verzehnfacht haben soll, ist jedenfalls nicht glaubwürdig. Die Deutsche Bank wird in diesem Zusammenhang mit der Behauptung belastet, sie hätte am 6. Mai 1999 ihre Kunden angerufen und gesagt, daß der Goldpreis nicht über 290 $/oz steigen wird. Die britischen Goldverkäufe wurden am 7. Mai 1999 angekündigt. Die Behauptung unterstellt eine enge Verbindung der Deutschen Bank mit der Bank of England.
(Quelle://www.gata.org/graham.html)

Die Deutsche Bundesbank, die das Verhalten der Deutschen Bank in diesem Bereich duldet, muß sich die Frage gefallen lassen, ob die zur Schau gestellte monetäre Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland nicht mehr Schein als Sein ist. Das Unterlaufen der Washingtoner Vereinbarung der Zentralbanken würde letztendlich auch den Wert des Euro gefährden. Der Deutschen Bundesbank zu unterstellen, sie würde gegen Gold konspirieren ist undenkbar. Ist es wirklich undenkbar?