Der Goldpreis steigt, die Minenaktien haussieren und die Medien berichten unvermittelt wieder positiv über Gold. Das Umfeld erscheint mit steigenden Inflationsängsten, einem fast unkontrollierten Geldmengenwachstum in den USA und einer charttechnisch positiven Beurteilung der Goldpreisentwicklung ideal für einen weiteren Goldpreisanstieg.

Eigentlich müsste "Der Goldmarkt" euphorisch auf diese Entwicklung reagieren. Haben wir nicht alle auf einen sprunghaften Anstieg des Goldpreises und eine Hausse der Goldaktien gewartet? Sollten jetzt nicht die noch frei verfügbaren Gelder investiert werden, um von der Hausse zu profitieren?

Zur Überraschung vieler Leser zweifeln wir jedoch an der Nachhaltigkeit des Goldpreisanstiegs und empfehlen seit dem 22. Mai 2001 über die Telefonhotline 0190-512-771 (1 Min=1,21 DM) Zwischengewinne bei den Goldaktien mitzunehmen.

Die Analyse des Goldmarktes kam in den letzten Jahren immer wieder zu dem Ergebnis, dass der Goldmarkt nahezu perfekt manipuliert wird. In Ausgabe 09/01 konnte mit einem jetzt veröffentlichten Protokoll der Federal Reserve aus dem Jahr 1995 sogar der Beweis vorgelegt werden, dass der Goldmarkt u.a. über einen Schattenhaushalt des US-Finanzministeriums manipuliert wurde.

Hinter der Manipulation des Goldmarktes steht das gigantisches Geschäft der Investmentbanken mit der Goldleihe. Das minimale Volumen der Goldleihe liegt bei mindestens 5.000 t. Diese Zahl wird weder vom WGC noch von der GFMS angezweifelt. Der Goldleihehandel hat damit ein Volumen von etwa 50 Mrd $ und bringt für die beteiligten Investmentbanken eine jährliche Rendite von etwa 2,5 Mrd $. Selbst wenn nur dieses minimale Volumen des Goldleihehandels angenommen würde, hätte ein Goldpreisanstieg von nur 1 $/oz einen Verlust von etwa 160 Mio $ zur Folge. Die beteiligten Investmentbanken, allen voran Goldman Sachs und Deutsche Bank, die schätzungsweise jeweils 20 % des Leihvolumens bestreiten, haben ein vitales Interesse an einem schwachen Goldpreis. Sollten die Schätzungen richtig sein, würde ein Goldpreisanstieg um 100 $/oz zu Verlusten bei Goldman Sachs und der Deutschen Bank von jeweils 3,2 Mrd $ führen. Eine Goldpreisexplosion um 1.000 $/oz, die in einer Marktenge vorstellbar wäre, würde die Existenz der beiden Institute gefährden. Da keine Zahlen über die Goldleihe veröffentlicht werden und realistische Schätzungen über die Goldleihe eher bei 12.000 t als bei 5.000 t liegen, könnten auch bereits weitaus geringere Goldpreisanstiege zu einem Desaster bei den an der Goldleihe beteiligten Instituten führen.

Es muss für die an der Goldleihe beteiligten Investmentbanken eine Horrorvorstellung sein, dass eine steigende private Goldnachfrage das profitable Lügengebäude des Goldleihehandels zum Einsturz bringen könnte. Für die Investmentbanken ist es geradezu überlebenswichtig die private Goldnach-frage zu unterdrücken. Da die Investmentbanken im Zusammenwirken mit der Federal Reserve, dem US-Finanzministerium und der BIZ den Goldmarkt manipulieren können, liegt es daher auf der Hand, dass die Investmentbanken die Goldpreisentwicklung so steuern, dass die private Nachfrage möglichst gering bleibt. Eine anhaltend positive Berichterstattung über die Entwicklung des Goldpreises muss ebenfalls unbedingt vermieden werden. Um dies zu gewährleisten, muss der Goldpreis möglichst sprunghaft nach oben gehievt werden, damit in einer anschliessenden monatelangen seitwärts-abwärts gerichteten Preisentwicklung und einer entsprechend negativen Berichterstattung wieder eine anhaltende Frustration bei den Goldanlegern ausgelöst werden kann.

Genau dieses für die Investmentbanken optimale Szenario konnte beim jüngsten Goldpreisanstieg beobachtet werden. Bis zum Freitag, den 18. Mai 2001 entwickelte sich der Goldpreis völlig unauffällig um die Marke von 273 $/oz. Mit dem Schluss des Londoner Handels um 18.00 Uhr stieg der Goldpreis im New Yorker Terminhandel unvermittelt auf 288 $/oz an und setzte den Aufwärtstrend am Montag im dünnen Handel in Sydney bis zur Marke von 298 $/oz fort. Mit dem Beginn des Handels in Hongkong wurde der Goldpreisanstieg abrupt beendet und im europäischen Handel fiel der Goldpreis bereits wieder zurück. Der Goldpreisanstieg vollzog sich demnach in genau 5 1/2 Stunden, davon 2 1/2 Stunden im New Yorker Handel, der vom Terminmarkt dominiert wird und 3 Stunden im Handel in Sydney, der traditionell ein kleines Handelsvolumen aufweist. Private Anleger aus Europa hatten demnach überhaupt keine Chance in steigende Goldpreise zu investieren. Auch die Chance von Anlegern aus Nordamerika und Australien auf einen steigenden Goldpreis aufzuspringen war extrem klein. Die gesamte Entwicklung des Goldpreises verlief so auffällig kontrolliert, dass wir eine gezielte Steuerung des Goldpreises über Eingriffe am Goldmarkt angenommen werden kann. Mit dem kontrollierten Preisanstieg konnten eventuell interessierte Privatanleger erfolgreich von Engagements am Goldmarkt abgehalten werden.

Merkwürdig verlief zudem die Entwicklung der Goldminenaktien. In den letzten Monaten wurden die Aktien der Goldminen von Goldman Sachs und anderen Investmentbanken mehrfach abgewertet. Dies führte im Umfeld der Goldauktionen der Bank of England und der anhaltend negativen Berichterstattung über Gold zu extrem tiefen Aktienkursen. Bereits in den letzten Wochen wurde die Berichterstattung über Gold, ausgehend von der Nachrichtenagentur Reuters, unvermittelt positiv und zuletzt berichtete das Handelsblatt als Schlusslicht der internationalen Berichterstattung am 15.05.01 positiv über Gold: "Investoren setzen auf Gold". "Der Markt will offenbar die Auktion von 20 t der Bank von England an diesem Dienstag abwarten bevor er den Preis weiter in Höhe treibt" (vgl. Ausgabe 10/01). Nach monatelanger negativer Kommentierung waren auch von den Goldhändlern der Deutschen Bank und der Dresdner Bank plötzlich positive Kommentare über Gold zu vernehmen. Am Montag, den 21. Mai erhöhte Goldman Sachs die Preisziele für die weltgrössten Goldminen in einem Research-Alarm (eigentlich sind von der Deutschen Bank und Goldman Sachs bei einem steigenden Goldpreis negative Kommentare zu erwarten, da dann riesige Verluste bei der Goldleihe drohen. Die beiden Institute mussten sich daher sehr sicher sein, dass ein nachhaltiger Goldpreisanstieg über die wichtige Marke von 290 $/oz verhindert werden kann). Bei den betroffenen Goldaktien waren im Umfeld des Goldpreisanstiegs riesige Umsätze zu beobachten, ohne dass die Kurse weiterstiegen. Wir gehen daher davon aus, dass im Umfeld der Goldauktionen der Bank of England und der negativen Berichterstattung über die Nachrichtenagentur Reuters riesige Mengen von Goldaktien eingesammelt wurden, die nach der Erhöhung der Preisziele durch Goldman Sachs den Markt überschwemmten. Teilweise erreichten die Umsätze das Zehnfache des sonst üblichen Volumens.

Nach dem Goldpreisanstieg hatten wir am 22. Mai folgende Ausgangsposition: Privatanleger hatten so gut wie keine Chance in den Goldmarkt einzusteigen und in einem Umfeld einer gesteuerten kurzfristig positiven Berichterstattung hatten die Investmentbanken Goldminenaktien in der Grössen-ordnung von mehreren 100 Mio $ mit Gewinnen bis zu 100 % abgeladen, die sie wenige Monate zuvor in einem negativen Umfeld eingesammelt hatten. Ein Anstieg über die extrem wichtige Marke von 290 $/oz konnte aus Sicht der am Goldleihehandel beteiligten Investmentbanken erfolgreich verhindert werden. Bei der Marke von 290 $/oz griff die Bank of England am 7. Mai 1999 mit der Ankündigung der Goldauktionen in den Markt ein, um einen weiteren Goldpreisanstieg zu verhindern. Ein Überschreiten der 290 $/oz-Marke würde dem Markt das Scheitern der Manipulation gegen einen Goldpreisanstieg signalisieren. Sollte der Goldpreis in den nächsten Monaten wieder unter die Marke von 270 $/oz gedrückt werden, kann davon ausgegangen werden, dass die in diesen Tagen unter das Publikum gebrachten Minenaktien zu weit tieferen Kursen wieder abgegeben werden.

Wie nach Drehbuch änderte die Nachrichtenagentur Reuters am 22. Mai die verbreitete Meinung in der Berichterstattung mit folgenden Schlagzeilen: "Goldpreisanstieg könnte nicht gehalten werden" und "Goldpreisanstieg ist in den Goldaktien bereits enthalten". Wir erwarten für die nächsten Wochen, ausgehend von der Nachrichtenagentur Reuters, eine weiterhin negative Berichterstattung über Gold und deutliche Kursrückgänge bei den Goldaktien. Anleger, die gemäss der Telefonhotline einen Teil ihrer Goldaktien verkauft haben, sollten die Aktien nicht zu früh zurückkaufen. Zu beachten ist, dass die Berichterstattung noch einige Tage positiv bleiben kann, da die Tageszeitungen die geänderte Meinung von Reuters oft erst mit einer gewissen Zeitverzögerung weitergeben. Wir erwarten Einstiegskurse, die sicherlich nochmals etwa 20 % unter den aktuellen Kursen liegen, so dass auch jetzt noch vorsichtige Gewinnmitnahmen gerechtfertigt sind.

Bitte beachten Sie, dass die an der aktuellen Goldmarktmanipulation beteiligten Investmentbanken ein gefährliches Spiel treiben, das ihnen bei unvorhergesehenen Entscheidungen der Zentralbanken unvermittelt entgleiten kann. Im aktuellen Szenario können die beteiligten Investmentbanken bei der Goldmarktmanipulation nur Zeit gewinnen. Ein Goldpreisanstieg und ein Zusammenbruch der Shortpositionen bleibt unvermeidlich (unberücksichtigt der Provokation von Kriegen, vor allem zwischen Pakistan und Indien sowie zwischen Taiwan und China). Zusätzlich erhöhen die weltweite Inflationsproblematik und die zunehmende Gefährdung des Dollars den Druck auf die Baisse-spekulanten am Goldmarkt. Engagements in Goldaktien, vor allem in Standardwerten, sollten daher immer nur sehr vorsichtig abgebaut werden und müssen! bei einem nachhaltigen Goldpreisanstieg, auch bei höheren Kursen, wieder aufgebaut werden. Bei einem nachhaltigen Goldpreisanstieg (5 Tage über 290 $/oz oder plötzlicher Goldpreisanstieg über 300 $/oz im Umfeld einer negativen Kommentierung) sollten die Engagements auch in steigende Kurse wieder zu 100 % aufgebaut werden, da dann ein Zusammenbruch der Shortspekulation und ein Goldpreisanstieg auf mindestens 600 $/oz zu erwarten ist.