Tagesbericht vom 03.07.09


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 934 auf 929 $/oz nach. Heute morgen stabilisiert sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong und notiert aktuell mit 932 $/oz um etwa 8 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben ihre Vortagesgewinne wieder ab und geben keinen Trend für den Gesamtmarkt vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Kalifornien plant die Ausgabe von IOU-Schuldscheinen, um die Haushaltslücke in Höhe von 24,3 Mrd $ ausgleichen zu können. IOU-Schuldscheine (I owe you) werden unter Umgehung des Zentralbanksystems direkt von der Regierung herausgegeben und erhöhen die Geldmenge ohne Zinsbelastung für die Regierung, da sich die Regierung das Geld nicht von der Zentralbank leihen muss, sondern selbst neu schafft.
Kommentar: Die Ausgabe von IOU-Schuldscheinen wäre der Einstieg in ein völlig neues Finanzsystem. Der Vorteil der IOU-Schuldscheine liegt im Fehlen der Zinsbelastung. Allerdings würden die Schuldscheine die Geldmenge inflationär erhöhen. Da den IOU-Schuldscheinen eine Gegenleistung (vor allem Dienstleistungen) gegenübersteht, dürfte die Preissteigerungsrate aufgrund der inflationierten Geldmenge zunächst nur moderat ansteigen. Die größte Gefahr des IOU-Schuldscheinsystem besteht wegen der unlimitierten Verfügbarkeit in der Fehlallokation von Ressourcen und in der Korruption, da Geld nach Wunsch und Bedarf der jeweiligen Regierung verteilt werden kann. Der Wohlstand wird in einem solchen System durch die Neuschaffung von Geld durch die Regierung umverteilt. Die Leistungsbereitschaft der Bevölkerung dürfte zusammenbrechen und die Korruption dürfte explodieren. Wenn die Regierung wie bisher versuchen würde, es allen Interessengruppen recht zu machen, dürfte ein IOU-Schuldscheinsystem auf Dauer inflationär zusammenbrechen.

Bundesbank plant die Ausgabe von Krediten direkt an die Unternehmen unter Umgehung der Banken. Da die Banken mit dem derzeit billigen Zentralbankgeld im Eigenhandel Geld verdienen um die Bilanzen zu verbessern, stehen den Unternehmen immer weniger Kredite zur Verfügung.
Kommentar: Die direkte Kreditvergabe der Bundesbank an die Unternehmen macht jedenfalls mehr Sinn, als die Sanierung der Bankbilanzen durch den Aufkauf von „Giftmüll“ mit Bundesbankgeldern.

Österreichs Erste Bank sieht einen Zielkurs für den Goldpreis bei 1.300 $/oz und einen maximalen Goldpreis am Ende des Zyklus bei 2.300 $/oz. Interessant ist in der 53 Seiten umfassenden Studie vor allem die Argumentation mit den Erkenntnissen der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“, mit denen die aktuelle Finanzkrise relativ gut vorhersehbar war und die in der aktuellen Lehre an den Universitäten in der Presse und in der Politik so gut wie unbekannt ist. Die sogenannte „Österreichische Schule“, die auf Erkenntnissen von Carl Menger (Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, 1871), Ludwig von Mises (Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel, 1912), Eugen von Böhm-Bawerk, Friedrich Hayek und Murray Rothbard basiert, konnte bereits in den 20er Jahren die Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1934 vorhersehen und war in den 30er Jahren weltweit anerkannt. Ihre Erkenntnis, das ein freies und konkurrierendes Privatgeld im Vergleich zum Zentralbank-Papiergeld als Lösung des Problems vorsieht, konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde von der den Politikern angenehmeren Interventionslehre von Maynard Keynes verdrängt, die über die Blasenbildungen in verschiedenen Sektoren zur heutigen Finanz-, Wirtschafts- und Sozialkrise geführt hat.

Kalifornien plant, 1 Mio Kinder aus einkommensschwachen Familien aus der Krankenversicherung auszuschließen, um Kosten zu sparen und den Haushalt zu sanieren.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis bei einem stabilisierten Dollar seitwärts (aktueller Preis 21.418 Euro/kg, Vortag 21.402 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer vorläufigen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber gibt weiter nach (aktueller Preis 13,43 $/oz, Vortag 13,75 $/oz). Platin bleibt stabil (aktueller Preis 1.190 $/oz, Vortag 1.193 $/oz). Palladium gibt nur leicht nach (aktueller Preis 252 $/oz, Vortag 254 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich seitwärts und können die Gewinne des Vortags behaupten.


Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 3,0 % (Vortag +3,8 %) oder 4,3 auf 140,0 Punkte. Bei den Standardwerten gibt Newmont 4,6 % nach. Bei den kleineren Werten fallen Gabriel 26,2 %, Stillwater 5,9 % und Petaquilla 5,8 %. Gammon Gold ziehen 8,4 %, Yukon-Nevada 7,1 %, Osisko 5,7 % sowie New Gold und Lake Shore jeweils 5,5 % an. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass diese in Kanada notierten Werte am starken Vortag wegen des Feiertages in Kanada nicht notiert wurden. Bei den Silberwerten fallen Hecla 6,4 %, First Majestic 5,5 % und Coeur d’Alene 4,9 % zurück.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony fallen 6,7 % und Gold Fields 4,6 %.


Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen nachgebend. Bei den Produzenten fallen Ramelius 5,6 % und Intrepid 4,6 %. Bei den Explorationswerten gibt Catalpa 5,7 % nach. Bei den Basismetallwerten verlieren Grange 6,8 %, Panoramic 4,6 % und Rio Tinto 4,2 %. Kagara verbessert sich 5,0 %.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals verliert 1,5 % auf 66,15 Euro. Wegen der um 1 Tag verzögerten Berücksichtigung der hoch gewichteten australischen Werte wird der Fonds heute besser als der Vergleichsindex abschneiden, die negative Entwicklung aber am Montag nachholen. Der beste Fondswert ist heute die australischen Tribune (+6,7 %), deren Gewinn jedoch im allgemeinen Abwärtstrend untergeht.


Die Auswertung zum 31.05.09 zeigt, dass der Fonds im Mai mit einem Gewinn von 13,6 % zwar erneut deutlich zulegen konnte, erstmals seit dem Jahresbeginn aber hinter dem xau-Vergleichsindex mit einem Gewinn von 24,7 % zurückbleibt. Dennoch konnte der gewaltige Vorsprung auf den Index behauptet werden. Seit dem Jahresbeginn steigt der Fonds um 70,2 % (xau-Index 27,6 %).

Gewinnentwicklung seit Januar 2009

Januar: +18,6 % (xau-Index +9,2 %)
Februar: +17,1 % (xau-Index -2,9 %)
März:+11,2 % (xau-Index +8,0 %)
Bester Fonds im Märzquartal 2009

April: +2,5 % (xau-Index -10,6 %)
Mai: +13,6 % (xau-Index +24,7 %)

Bis zu den Höchstkursen aus dem Vorjahr verbleibt noch ein Kurspotential von etwa 70 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 280 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds im Jahr 2009 zu etablieren, s. auch
http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=CY&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Donnerstag ein anhaltend hohes Auftragsvolumen, was bereits wieder den Durchschnittswerten der Spitzenjahre 2007 und 2008 entspricht. Auch von den Prägestätten und Händlerkollegen wird uns berichtet, dass das Kundeninteresse nach einer relativ ruhigen Entwicklung im April und Mai im Verlauf des Juni wieder deutlich zugenommen hat. Im Goldbereich werden weiterhin 1 oz Maple Leaf, 1 oz Krügerrand und Barren in allen Größen nachgefragt. Im Silberbereich dominiert das Interesse bei den 1 oz-Münzen Maple Leaf gefolgt von 1 oz Philharmoniker und 1 oz US-Eagle. Bitte beachten Sie auch unsere aktuelle Sonderaktion 1/10 oz Maple Leaf. Die Verkaufsneigung bleibt mit etwa 15 Käufern auf 1 Verkäufer niedrig. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.