Tagesbericht vom 19.02.10


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel zunächst von 1.107 auf 1.123 $/oz zulegen, wird aber in den letzten Handelsminuten wieder auf 1.108 $/oz gedrückt. Heute Morgen gibt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong zunächst weiter auf 1.099 $/oz nach, erholt sich aber wieder und notiert aktuell mit 1.106 $/oz um etwa 4 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich. Die nordamerikanischen Minen können einen Teil ihrer im Tagesverlauf gesehenen Gewinne behaupten, die australischen Werte fallen dagegen zurück. Insgesamt geben die Goldminenaktien keine Tendenz für den Gesamtmarkt vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Handelsblatt: „Als Alternative zu einer klassischen Leitzinserhöhung erwägt die Fed nun unter anderem statt einer Leitzinserhöhung den Banken höhere Zinsen auf ihre Einlagen zu zahlen. So soll ein inflationstreibender Abfluss des Geldes in die Wirtschaft verhindert werden.“
Kommentar: Das absolute Ende der sozialistisch keynesianischen Wirtschaftslehre scheint erreicht worden zu sein. Zunächst werden die Gelder vom Steuerzahler zu den Banken umgebucht, damit diese Kredite an die Wirtschaft vergeben können. Manche Politiker wollen die Banken sogar zur Kreditvergabe zwingen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Jetzt sollen die Banken diese Gelder behalten, dafür von den Zentralbanken auch noch Zinsen bekommen und die Gelder keinesfalls als Kredite an die Wirtschaft zur Verfügung stellen, um eine Inflation zu verhindern.

Britische Arbeitslosenquote steigt mit einer Quote von 7,8 % auf ein 13-Jahreshoch.

Bundesländer erhöhen die Verschuldung 2009 um 25,5 Mrd Euro auf über 500 Mrd Euro.

San Marinos Zentralbankchef tritt zurück. Nach einer Steueramnestie in Italien wurden 3,8 Mrd Euro aus dem Land abgezogen. Aus der Schweiz wurden 60 Mrd Euro und aus Luxemburg 7,3 Mrd Euro abgezogen.

Russland will S300-Abwehrraketen nach einer Kriegswarnung nicht an den Iran liefern. Die S300 Raketen sind reine Defensivwaffen und könnten Irans Atomanlagen vor einem Angriff schützen.
Kommentar: Der Krieg gegen den Iran wurde psychologisch und militärisch vorbereitet. Nach der Kriegswarnung an Russland fehlt nur noch ein Vorwand um loszuschlagen.

Handelsblatt: „Die Gewinne der Goldproduzenten glänzen wieder.“


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis erreicht der Goldpreis aufgrund der Dollarstärke ein neues Allzeithoch (aktueller Preis 26.337 Euro/kg, Vortag 26.124 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber stabilisiert sich (aktueller Preis 15,82 $/oz, Vortag 15,79 $/oz). Platin gibt erneut nach (aktueller Preis 1.503 $/oz, Vortag 1.513 $/oz). Palladium gibt leicht nach (aktueller Preis 429 $/oz, Vortag 430 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich seitwärts. Kupfer verbessert sich um 2,5 %.


Der New Yorker xau-Goldminenindex verbessert sich um 1,4 % oder 2,3 auf 165,3 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Barrick 3,6 % und Newmont 2,5 % an. Bei den kleineren Werten gewinnen MDN und Kirkland Lake jeweils 4,1 %. Apollo fallen 6,7 %, New Gold 5,7 %, Vista 3,4 % und Northgate 3,2 % zurück. Die Silberwerte zeigen sich wenig verändert.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Anglogold gibt 2,8 % (Vortag -2,2 %) nach.


Der australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen schwächer. Bei den Produzenten fallen Oceana nach einer Kapitalerhöhung 13,5 %, Intrepid 5,8 %, Norton 4,8 %, A1 Minerals 4,7 %, Avoca 4,3 % und Bendigo 4,2 %. Tanami verbessern sich 3,6 % und Mineral Deposits 3,4 %. Bei den Explorationswerten verlieren Ampella 4,5 %, Conquest 4,4 % und Citigold 4,3 %. Bei den Basismetallwerten geben Panoramic 6,2 % und Western Areas 4,3 % nach. Pan Australian verbessern sich 4,3 % und Minara 4,2 %.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Fonds verbessert sich um 1,5 % auf 97,78 Euro und behauptet sich auf Sicht der letzten 12 Monate als einer der besten in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds (vgl. http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=1Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR). Der Fonds wird heute belastet durch die Kursrückgänge der australischen Oceana (-13,5 %), Norton (-4,8 %), A1 Minerals (-4,7 %), Conquest (-4,4 %), Avoca (-4,3 %) und Bendigo (-4,2 %) sowie den kanadischen New Gold (-5,7 %). Insgesamt dürfte der Golds heute gegen den stabilen Index zurückfallen.


In der Auswertung zum 31.01.10 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8 % und kann den xau-Vergleichsindex (-9,2 %) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 11 von 13 Monaten besser als der Vergleichsindex. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Anfang 2009

Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)
Januar 2010: -0,8 % (xau-Index -9,2 %)

Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 40 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 160 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Donnerstag nach den extrem starken Vortagen einen deutlichen Rückgang der Aufträge auf ein wieder durchschnittlich hohes Niveau. Vor allem erreichen uns wieder mehr Verkäufe, so dass das Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern auf etwa 3:1 gefallen ist. Im Goldbereich bleiben die 1 oz Münzen Krügerrand, Maple Leaf, Philharmoniker und Nugget gesucht. Im Silberbereich dominiert das Interesse bei 1 oz Philharmoniker, da die 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle bis wenigstens Ende nächster Woche nicht lieferbar sein werden. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

19.02.10 Oceana (AUS, Kurs 2,11 A$, MKP 392 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Septemberquartal) einen leichten Anstieg der Goldproduktion auf 72.140 oz. Im Gesamtjahr 2009 erreichte die Produktion 300.044 oz und übertraf die angestrebte Jahresproduktion von 270.000 oz deutlich. Das Produktionsziel für das Geschäftsjahr 2010 wird mit 270.000 bis 290.000 oz bei Nettoproduktionskosten zwischen 455 und 495 $/oz angegeben. Die Produktion stammt aus den neuseeländischen Minen Macraes und Reefton. Bei Nettoproduktionskosten von 485 $/oz (473 $/oz) und einem Verkaufspreis von 927 $/oz (838 $/oz) verbesserte sich die Bruttogewinnspanne von 365 auf 442 $/oz. Der niedrige Verkaufspreis ist auf umfangreiche Lieferungen in Vorwärtsverkäufe zurückzuführen. Der operative Gewinn erhöhte sich im Geschäftsjahr 2009 auf 28,6 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 15,6 entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 300.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 6,5 Jahre (5,2 Jahre) und die Lebensdauer der Ressourcen bei 12,6 Jahre (10,5 Jahre). Zusätzlich verfügt Oceana im philippinischen Didipio Projekt über 1,65 Mio oz Goldreserven. Die Entwicklung des Didipio Projekts wurde im Mai 2008 wegen gestiegener Investitionskosten und dem fallenden Kupferpreis gestoppt. Die Vorwärtsverkäufe haben ein Volumen von 329.000 oz und beinhalten am 31.12.09 unrealisierte Verluste in Höhe von 98,9 Mio A$ (92,4 Mio A$) oder 273 $/oz (255 $/oz). Am 31.12.09 (30.09.09) stand einem Cashbestand von 46,6 Mio A$ (45,1 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 434,6 Mio A$ (422,8 Mio A$) gegenüber. Am 18.02.10 veröffentlichte Oceana die Absicht, über eine Kapitalerhöhung 82,5 Mio A$ aufzunehmen, um die Vorwärtsverkäufe glattzustellen.

Beurteilung: Oceana präsentiert sich mit einer jährlichen Produktion von etwa 300.000 oz als größter Goldproduzent Neuseelands. Positiv sind die stabile Produktion, die abnehmende Vorwärtsverkäufe, die Substanz aus dem Didipio Projekt und der große Hebel auf den Goldpreis. Sollte Oceana bei einer jährlichen Produktion von 300.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$/oz erzielen können, würde das KGV auf 6,5 zurückfallen. Problematisch bleibt vor allem die umfangreiche Kreditbelastung. Oceana wurde durch den Kursanstieg zu einer Halteposition.

Empfehlung: Halten, unter 2,00 A$ kaufen, aktueller Kurs 2,11 A$, Kursziel 4,80 A$. Oceana wird in Deutschland unter der WKN A0MU51 an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 24.11.09 bei 1,65 A$).