Tagesbericht vom 05.02.10


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis wird im gestrigen New Yorker Handel von 1.103 auf 1.063 $/oz gedrückt. Heute morgen kann sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong nur wenig erholen und notiert aktuell mit 1.066 $/oz um etwa 39 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien fallen weltweit parallel zum Goldpreis zurück und geben weiterhin keinen Trend für die nächsten Tage vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Handelsblatt: „Die Rückkehr der Inflation lässt auf sich warten“. „Bisher hat sich die enorme Ausweitung der Geldmenge zwar auf die Vermögenspreise, aber noch nicht auf die Preise für Güter und Dienstleistungen ausgewirkt“. „Bei den hohen Überkapazitäten in der Industrie besteht auf absehbare Zeit keine Inflationsgefahr“. „Von einer Lohn-Preis-Spirale ist nichts zu sehen. Ökonomen der Fed schreiben in einer aktuellen Studie, „dass die hohe Arbeitslosigkeit in den USA im vergangenen Jahr zu einem starken Rückgang der Inflation beigetragen hat – ganz wie die Phillips-Kurve es angezeigt hat.
Kommentar: Nach unserer Auffassung ist die Inflation immer ein monetäres Problem. Während der Hyperinflation in Deutschland 1922/23 und 2007/08 in Simbabwe gab es hohe Überkapazitäten in der Industrie und eine hohe Arbeitslosigkeit. Beide Faktoren haben die Inflation nicht gebremst oder verhindert. Auch in den 1970er Jahren ist die Inflationsrate bei steigender Arbeitslosigkeit gestiegen und wurde erst Anfang der 80er Jahre durch einen zinsbedingten Rückgang der Geldmenge gestoppt. In Island ist die Inflationsrate 2008 bei einer einbrechenden Wirtschaft und sprunghaftem Anstieg der Arbeitslosenquote parallel ebenfalls sprunghaft angestiegen. Der von der Fed angeführte Rückgang der Preissteigerungsrate 2009 ist wohl eher nicht auf die steigende Arbeitslosigkeit, sondern eher auf den Rückgang der Importpreise zurückzuführen.

Handelsblatt zum Ankauf der Daten-CD zum Aufspüren von Steuerflüchtlingen. „Liefer- und Dienstleistungsaufträge der obersten oder oberen Bundesbehörden müssen ab 133.000 Euro im Europäischen Ausschreibungsblatt ausgeschrieben werden. Das haben die Finanzbehörden versäumt. Dumm gelaufen – eine Rüge des Rechnungshofs könnte folgen“. „Skrupel, mit Kriminellen Geschäfte zu machen, scheint es ja in der Politik nicht mehr zu geben.“
Kommentar: Wer sich von Politikern, die mit Kriminellen Geschäfte machen, regieren lässt, muss damit rechnen, irgendwann selbst Opfer von Kriminellen zu werden. In Kombination mit dem neu geschaffenen Enteignungsgesetz (HRE) und der aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise auf uns zukommenden staatlichen Eingriffe sind enorme negative Entwicklungen zu befürchten.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis fällt der Goldpreis trotz des stärkeren Dollars deutlich zurück (aktueller Preis 25.005 Euro/kg, Vortag 25.660 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber bricht erneut ein (aktueller Preis 15,33 $/oz, Vortag 16,30 $/oz). Platin bricht ebenfalls ein (aktueller Preis 1.485 $/oz, Vortag 1.556 $/oz). Palladium fällt parallel zu den anderen Edelmetallen (aktueller Preis 397 $/oz, Vortag 430 $/oz). Die Basismetalle bleiben im starken Abwärtstrend und verlieren erneut etwa 3 %.


Der New Yorker xau-Goldminenindex bricht um 5,4 % oder 8,3 auf 146,4 Punkte ein. Bei den Standardwerten verlieren Iamgold 7,3 % sowie Agnico Eagle und Yamana jeweils 6,1 %. Bei den kleineren Werten fallen Lake Shore 11,9 %, CGA 10,3 %, Stillwater 10,2 %, Petaquilla 8,7 %, Yukon-Nevada 7,8 %, Avion 7,7 %, Claude 7,6 %, Novagold 7,5 %, Anatolia 7,4 %, Kirkland Lake 7,3 %, Alamos 7,1 % sowie Golden Star und Red Back jeweils 7,0 %. Bei den Silberwerten fallen First Majestic 12,7 %, Hecla und Endeavor 11,6 %, Fortuna 9,6 % und Coeur d’Alene 8,2 %.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel schwächer. Gold Fields verlieren 6,7 % und Harmony 5,8 %.


Der australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute morgen ebenfalls schwächer, können sich aber von den Tagestiefs leicht erholen. Bei den Produzenten fallen Dragon 11,2 %, A1 Minerals 8,3 %, Focus 8,2 %, Catalpa 8,1 %, Resolute 7,4 %, Oceana und Hill End 7,1 % sowie Perseus 7,0 %. Tribune verbessert sich um 2,1 %. Bei den Explorationswerten geben Citigold und Highlands Pacific 9,1 %, Conquest 8,0 %, Crescent 7,9 % und Navigator 7,4 % nach. Northern Mining erholt sich um 5,7 %. Bei den Basismetallwerten fallen Perilya 10,0 %, Pan Australian 9,3 % und Grange 5,5 % zurück.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Fonds erholt sich um 1,7 % auf 93,39 Euro und behauptet sich auf Sicht der letzten 12 Monate als einer der besten in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds (vgl. http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=1Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR). Der Fonds wird heute besonders belastet von den Kursrückgängen der australischen Highlands Pacific (-9,1 %), A1 Minerals (-8,3 %), Focus (-8,2 %), Catalpa (-8,1 %) und Conquest (-8,0 %) sowie der kanadischen CGA (-10,3 %). Insgesamt dürfte der Fonds heute parallel zum Vergleichsindex deutlich einbrechen.


In der Auswertung zum 31.01.10 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8 % und kann den xau-Vergleichsindex (-9,2 %) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 11 von 13 Monaten besser als der Vergleichsindex. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Anfang 2009

Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)
Januar 2010: -0,8 % (xau-Index -9,2 %)

Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 50 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 170 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Donnerstag ein rückläufiges Auftragsvolumen. Dabei erreichten uns jedoch erneut einige umfangreiche Einzelorders. Die starke Nachfrage der letzten Tage nach 1 oz Maple Leaf führt trotz der Produktion auf neuer Rekordhöhe zu verlängerten Lieferfristen der Royal Canadian Mint, so dass bei weiterhin hoher Nachfrage in den nächsten Wochen Lieferverzögerungen möglich werden könnten. Die Verkaufsneigung hat sich auf etwa 1 Verkäufer auf 6 Käufer leicht erhöht. Von der Sonderaktion ¼ oz Philharmoniker sind noch einige Reststücke (Neuware) vorhanden. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

05.02.10 Tanami (AUS, Kurs 0,055 A$, MKP 194 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Septemberquartal) aus dem australischen Coyote Projekt einen Rückgang der Goldproduktion auf 11.783 oz (12.821 oz), was einer Jahresrate von etwa 47.000 oz entspricht und das von 70.000 auf 50.000 oz reduzierte Produktionsziel leicht verfehlt. Bei Nettoproduktionskosten von 678 $/oz (600 $/oz) und einem Verkaufspreis von 1.103 $/oz (1.046 $/oz) fiel die Bruttogewinnspanne von 446 auf 425 $/oz leicht zurück. Tanami macht keine Angaben über die aktuelle Gewinnsituation. Im Geschäftsjahr 2008/09 musste Tanami einen gewaltigen operativen Verlust in Höhe von 21,0 Mio A$ verkraften. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 50.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 2,3 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 5,4 Jahre. Tanami verfügt über riesige Explorationslizenzen mit einer Ausdehnung von 27.000 km² in der Region, die teilweise spektakuläre Explorationsergebnisse geliefert haben. Auch im Dezemberquartal erbrachten einige Bohrungen spektakuläre Goldgehalte von bis zu 1.517 g/t über eine Bohrkernlänge von 0,9 Metern. Am 28.01.2010 vereinbarte Tanami den Kauf des Groundrush Projekts mit Newmont Mining. Das Projekt umfasst eine Ressource von 496.000 oz und wurde bis 2001 von Otter Gold entwickelt. Der Kaufpreis wurde auf 22,0 Mio A$ festgelegt. Tanami will die Produktion mit dem neuen Projekt innerhalb von 2 Jahren auf eine Jahresrate von 200.000 oz steigern, was völlig unrealistisch erscheint. Tanami ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 30.06.09 (31.12.08) stand einem Cashbestand von 1,2 Mio A$ (5,1 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 15,6 Mio A$ (13,6 Mio A$) gegenüber. Tanami hält 265 Mio Aktien der ABM Resources mit einem aktuellen Börsenwert von 8,0 Mio A$ und 300 Mio Optionen der ABM Resources mit einem aktuellen Börsenwert von 4,5 Mio A$.

Beurteilung: Tanami präsentiert sich als kleinerer australischer Goldproduzent, der die Prognosen in der Vergangenheit mehrfach verfehlt hat. Problematisch bleibt die kurze Lebensdauer der Reserven und Ressourcen. Positiv sind die hohen Goldgehalte, das Explorationspotential und die fehlenden Vorwärtsverkäufe. Tanami ist im Verhältnis zu den Chancen relativ hoch bewertet. Sollte Tanami bei einer Produktion von 50.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$ umsetzen können, würde das KGV nur auf 19,4 zurückfallen. Durch den Kursrückgang wurde Tanami zu einer Halteposition.

Empfehlung: Halten, über 0,06 A$ verkaufen, aktueller Kurs 0,055 A$. Tanami wird mit geringen Umsätzen in Frankfurt gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 13,11.09 bei 0,067 A$).