Tagesbericht vom 19.01.10


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis entwickelt sich im gestrigen europäischen Handel unverändert um die 1.133 $/oz-Marke. Der Markt blieb in New York geschlossen. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong etwas freundlicher und notiert aktuell mit 1.136 $/oz um etwa 1 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich und geben keinen Trend für den Gesamtmarkt vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Handelsblatt berichtet unter der Überschrift: „Ben Bernankes zweite Chance“ zwischen den Zeilen über die wahren Ursachen der Finanzkrise und zitiert den US-Kongressabgeordneten Ron Paul diesmal nicht polemisch: „Ben Bernanke hat uns nicht vor den Folgen der Finanzkrise gerettet, er ist für die Krise verantwortlich“.
Kommentar: Immerhin. Der Rest des Artikels strotzt jedoch vor Unsinn wie: „Er (Ben Bernanke) erklärt, warum er die Krise so spät erkannt hat und wie er sie dann doch – mit viel Geld – besiegt hat“. Ben Bernanke: „Ich wollte nicht der zweite Fed-Vorsitzende sein, der über eine Depression präsidiert“. „Aber als es brenzlig wurde, griff er (Ben Bernanke) beherzt durch und bewahrte Amerika vor einer Wirtschaftskrise wie in den 1930er Jahren. Erst schleuste er die Leitzinsen auf null Prozent herunter. Dann nutzte er einen wenig bekannten Passus im Notenbankgesetz, um die Märkte mit Billionen frisch gedruckter Dollar zu fluten. Das Resultat: Im dritten Quartal 2009 wuchs die US-Wirtschaft wieder – nach vier Minus-Quartalen“. „Aus den Fehlern von damals (Große Depression) zog er die richtigen Lehren. Anders als Notenbanker damals begrenzte Bernanke die Kreditvergabe aus Angst vor einer Inflation nicht, sondern er pumpte Liquidität ins Wirtschaftssystem“. „Nicht die Geldpolitik, sondern eine fehlerhafte Aufsicht über die Finanzmärkte habe die Krise verursacht, sagt Bernanke“. Und zum Schluss noch der Salto rückwärts: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn es einer Zentralbank erlauft ist, sich den langfristigen Zielen Geldstabilität und Wirtschaftswachstum zu widmen“. Und zu allerletzt: „Bernankes beste Möglichkeit, der Fed und seinem Amt ihren Nimbus zurückzugeben, wäre ein goldenes geldpolitisches Händchen“. Das „goldene“ geldpolitische Händchen ist exakt das Gegenteil von dem, was wir Bernanke zutrauen, es ist wohl eher ein „inflationäres“ geldpolitisches Händchen, was uns erwartet (Zitat oben: …um die Märkte mit Billionen frisch gedruckter Dollar zu fluten“.

Alexander Dibelius, Deutschland-Chef von Goldman Sachs: „Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung, das Gemeinwohl zu fördern.“
Kommentar: Es wird wohl nicht mehr lange dauern, dass die Bevölkerung merkt, dass es einer der größten Fehler der Geschichte war, dass die Gemeinschaft verpflichtet wurde, das Wohl der Banken, besonders der privaten und börsennotierten Institute zu fördern (s. auch unseren Artikel: „Unsere Forderung: Die Produzenten des Giftmülls müssen endlich kriminalisiert und marode Banken abgewickelt werden“ unter „Analysen“ auf www.goldhotline.de.

JP Morgan bezahlt für 2009 Rekordboni in Höhe von 9,3 Mrd $.

US-Verbraucherpreise steigen im Dezember um 2,7 %.

Hotelunternehmer Baron von Finck überweist eine Spende von 1,1 Mio Euro an die FDP.
Kommentar: Ohne die Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen wäre ihm die Spende sicherlich schwerer gefallen.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis stabil auf hohem Niveau (aktueller Preis 25.395 Euro/kg, Vortag 25.392 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber kann zulegen (aktueller Preis 18,74 $/oz, Vortag 18,59 $/oz). Platin haussiert weiter (aktueller Preis 1.642 $/oz, Vortag 1.626 $/oz). Palladium baut die Gewinne aus (aktueller Preis 462 $/oz, Vortag 460 $/oz). Die Basismetalle zeigen die freundlich. Zink haussiert um 5,0 %. Kupfer und Nickel können jeweils 1,8 % zulegen.


Der New Yorker xau-Goldminenindex wurde wegen des Feiertages nicht festgestellt. Bei den in Kanada gehandelten Aktien verbessert sich Iamgold um 1,4 %. Bei den kleineren Werten können High River 10,5 %, Vista 8,8 %, Cadan 7,8 %, MDN Gold 7,6 %, Avion 5,8 % und Novagold 4,5 % zulegen. New Gold geben 2,7 % und Northgate 2,6 % ab.


Die südafrikanischen Werte werden wegen des Feiertages nicht in New York gehandelt.


Der australische Markt entwickelt sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten haussiert Oceana um 12,6 %. Dragon verbessern sich 4,6 % und Kingsgate 3,9 %. Troy geben 4,9 %, Bendigo 3,9 % und Ramelius 3,4 % nach. Bei den Explorationswerten fallen Regis 4,2 % und Citigold 3,7 %. Bei den Basismetallwerten zieht Grange 11,9 % an. Gindalbie gibt 4,2 % nach.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds wird vom Internetdienst „Das Investment.Com“ als bester Goldminenfonds 2009 vorgestellt: http://www.dasinvestment.com/investments/news/bildstory/datum/2009/12/21/die-besten-goldaktienfonds-2009/?tx_ttnews[sViewPointer]=4&cHash=3a8ecba0fc
Der Beitrag kann auch über www.goldhotline.de unter Stabilitas Pacific abgerufen werden.

Der Fonds gibt um 0,8 % auf 101,96 Euro nach. Die besten Fondswerte sind heute die australischen Oceana (-12,6 %) und Kingsgate (+3,9 %) sowie die kanadischen Cadan (+7,8 %), MDN Gold (+7,6 %), Avion (+5,8 %) und Novagold (+4,5 %). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der australischen Troy (-4,9 %), Regis (-4,2 %) und Bendigo (-3,9 %). Insgesamt dürfte sich der Fonds heute parallel zum Markt seitwärts entwickeln.


In der Auswertung zum 31.12.09 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8 % und kann den xau-Vergleichsindex (-4,0 %) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 10 von 12 Monaten besser als der Vergleichsindex und kann das Jahr 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % abschließen während der Vergleichsindex um 32,5 % angestiegen ist. Das Fondsvolumen erhöht sich im Jahresverlauf durch die Kursgewinne und Zuflüsse von 2,5 auf 11,0 Mio Euro. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Januar 2009

Januar: +18,6 % (xau-Index +9,2 %)
Februar: +17,1 % (xau-Index -2,9 %)
März:+11,2 % (xau-Index +8,0 %)
April: +2,5 % (xau-Index -10,6 %)
Mai: +13,6 % (xau-Index +24,7 %)
Juni: -5,2 % (xau-Index -12,4 %)
Juli: +1,3 % (xau-Index +5,2 %)
August: +4,9 % (xau-Index -1,6 %)
September: +13,1 % (xau-Index +10,1 %)
Oktober: +3,2 % (xau-Index -5,8 %)
November: +16,3 % (xau-Index +15,1 %)
Dezember: -0,8 % (xau-Index -4,0 %)
Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1 % (xau-Index +32,5 %)

Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 35 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 150 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Montag ein weiterhin relativ ruhiges Geschäft, wobei die Tendenz zu relativ großen Einzelorders weiterhin beobachtet werden kann. Nachgefragt bleiben im Goldbereich 1 oz Krügerrand, 1 oz Maple Leaf und Barren in allen Größen sowie im Silberbereich 1 oz Maple Leaf und 1 oz Wiener Philharmoniker. Die Verkaufsneigung bleibt bei etwa 1 Verkäufer auf 5 Käufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

19.01.10 Catalpa (AUS, Kurs 1,50 A$, MKP 217 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Juniquartal) planmäßige Fortschritte bei der Entwicklung des westaustralischen Edna May Projekts. Nach Investitionen von 92,0 Mio A$ in bereits bestehende Anlagen wird eine jährliche Goldproduktion von 100.000 oz angestrebt. Der Produktionsbeginn ist für das Juniquartal 2010 vorgesehen. Die Reserven des Projekts belaufen sich auf 954.000 oz (817.000 oz), so dass 88 $/oz abgeschrieben werden müssen. Bei einer jährlichen Produktion von 100.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 9,5 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen (ohne inferred resources) 13,2 Jahre. Die Finanzierung des Projekts wurde durch den vorübergehend hohen A$-Goldpreis möglich, bei dem im Februar 2009 Vorwärtsverkäufe über 352.000 oz zu jetzt umgerechnet über 1.400 $/oz abgeschlossen werden konnten, die aktuell unrealisierte Gewinne von etwa 100 Mio A$ beinhalten dürften. Am 24.06.09 meldet Catalpa die Übernahme der Lion Selection, die einen Anteil von 30 % an der Cracow Mine einbringt, die von Newcrest betrieben wird. Aus der Cracow Mine, die seit 2004 produziert, wird über einen Zeitraum von mehr als 5 Jahren eine jährliche Goldproduktion von 30.000 oz (Catalpa Anteil) bei Nettoproduktionskosten von etwa 400 $/oz erwartet. Im Zusammenhang mit der Fusion mit Lion Selection, die im November 2009 abgeschlossen wurde, wurden die Aktien der Catalpa im Verhältnis von 11 alten zu 1 neuen Aktie zusammengelegt. Am 30.09.09 lag der Cashbestand bei 13,7 Mio A$.

Beurteilung: Sollte Catalpa nach der Fusion mit Lion Selection eine jährliche Produktion von 130.000 oz bei einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 8,3 zurückfallen. Positiv sind die hohe Gewinnspanne aus der Produktion der Cracow Mine und die gewaltigen unrealisierten Gewinne aus den Vorwärtsverkäufen. Problematisch ist der niedrige Goldgehalt der Edna May Mine von 1,1 g/t, der zu relativ hohen Produktionskosten führen dürfte. Wir passen unser maximales Kauflimit nach der Aktienzusammenlegung auf 1,60 A$ und unser Kursziel auf 2,80 A$ an und stellen Catalpa weiterhin zum Kauf.

Empfehlung: Halten, unter 1,60 A$ kaufen, aktueller Kurs 1,50 A$, Kursziel 2,80 A$. Catalpa wird mit geringen Umsätzen an der Börse Berlin-Bremen notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 09.07.09 bei umgerechnet 1,54 A$).