Tagesbericht vom 16.11.09


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis verbessert sich am Freitag im New Yorker Handel von 1.106 auf 1.119 $/oz. Heute morgen zieht der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong auf ein neues Allzeithoch von 1.130 $/oz an und notiert aktuell mit 1.129 $/oz um 23 $/oz über dem Niveau vom Freitag. Die Goldminenaktien steigen weltweit an und bestätigen den Aufwärtstrend des Goldpreises.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

13.11.09 Welt: „Derzeit ist die Geldpolitik so angelegt, dass wir wieder auf eine Blase zusteuern“. DWS-Chef Klaus Kaldemorgen erwartet für 2010 einen Anstieg des Dax auf 6.480 Punkte, einen Anstieg des Goldpreises auf 1.500 $/oz, einen Ölpreis von 150 $/barrel und einen Euro über 1,60 $.
Kommentar: Klaus Kaldemorgen ist einer der wenigen Analysten, die die verfehlte Geldpolitik der Zentralbanken in ihre Analyse einbeziehen und somit zu richtigen Prognosen kommen. Seine aktuelle Prognose deckt sich fast zu 100 % mit unserer Analyse vom 23.09.09, s. www.goldhotline.de unter Analysen:

http://www.goldhotline.de/index.php?option=com_content&view=article&id=147:wir-erwarten-steigende-preise-fuer-aktien-oel-und-rohstoffe-edelmetalle-und-immobilien&catid=4:analysen&Itemid=9

13.11.09 Japans Verschuldung erreicht 6.500 Mrd Euro. Die Neuverschuldung wird auf über 330 Mrd Euro geschätzt. 96 % der Gläubiger sitzen im Inland. Mehr als 50 % der Anleihen werden von der Zentralbank, der Rentenkasse und der Postbank aufgekauft. Zu den wenigen ausländischen Investoren zählt die Bank of England, die 1999 unter dem damaligen Finanzminister und heutigem britischem Premier Gordon Brown Gold zwischen 250 und 290 $/oz verkauft hat und den Erlös u.a. in japanische Anleihen diversifiziert hat.

13.11.09 EU-Sparquote steigt im Juniquartal um 1,3 Prozentpunkte auf das neue historische Hoch von 15,4 Prozent.

13.11.09 Volumen der nicht an den Börsen gehandelten Derivaten wächst im 1. Halbjahr 2009 um 10 % auf 605.000 Mrd $.
Kommentar: Zum Vergleich zum Volumen dieser Giftmülldeponie beträgt das Volumen des weltweiten BIP jährlich etwa 50.000 Mrd $.

13.11.09 Sotheby’s versteigert das auf 8-12 Mio $ taxierte Bild von Andy Warhol, 200 One Dollar Bills, 1962 mit 43,8 Mio $.

14.11.09: Berliner Morgenpost: „Notenbanken entdecken Liebe zum Gold“. „Angst vor Verfall des Dollar bei Währungshüter. Preis auf Rekordhoch“. Dazu Gottfried Heller, Vermögensverwalter der Fiduka in München: „Abgesehen von sehr speziellen Anwendungen in der Zahnmedizin, der Elektronik und der Schmuckindustrie hat Gold keinen echten Nutzen“.
Kommentar: Den Nutzen des Goldes beim Schutz des Vermögens bei einer Inflationspolitik der Zentralbanken (400 % Gewinn in den letzten 10 Jahren) scheint Gottfried Heller noch nicht erkannt haben. Er dürfte (noch) nicht investiert sein.

Anne-Laure Tremblay, BNP Paribas sieht des fairen Wert des Goldes bei 900 $/oz.
Kommentar: Sie dürfte (noch) nicht investiert sein.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis steigt der Goldpreis gegen den nachgebenden Dollar kräftig an (aktueller Preis 24.251 Euro/kg, Vortag 23.923 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz (1.400 $/oz, vgl. Tagesbericht vom 04.11.09). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber kann zulegen, bleibt aber relativ zum Gold etwas zurück (aktueller Preis 17,68 $/oz, Vortag 17,27 $/oz). Platin haussiert (aktueller Preis 1.406 $/oz, Vortag 1.358 $/oz). Palladium zieht kräftig an (aktueller Preis 364 $/oz, Vortag 351 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich im New Yorker Handel seitwärts, können aber heute morgen etwa 2 % zulegen.


Der New Yorker xau-Goldminenindex verbessert sich um 2,1 % oder 3,6 auf 181,0 Punkte. Bei den Standardwerten gewinnen Iamgold 8,0 % und Yamana 3,5 %. Bei den kleineren Werten können New Gold 7,1 %, Gammon Gold 6,2 % und Gabriel 5,1 % zulegen. Petaquilla fällt 7,0 % zurück. Bei den Silberwerten ziehen First Majestic 4,6 % und Pan American 3,1 % an.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel freundlicher. Anglogold verbessern sich 2,9 % und Gold Fields 2,8 %. DRD Gold fällt erneut gegen den Trend um 3,2 % zurück.


Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen fester. Bei den Produzenten steigen Rand Mining 26,5 %, Perseus 15,6 %, Resolute 10,4 %, St Barbara 9,5 %, Silverlake 8,4 %, Focus 7,4 %, Norton 6,5 % und Dragon 6,1 %. Tribune fällt gegen den Trend um 10,0 % zurück. Bei den Explorationswerten gewinnen Arc 10,0 %, Adamus 9,1 %, Integra 8,9 %, Crescent 7,5 %, Navigator 6,3 % und Conquest 5,9 %. Bei den Basismetallwerten kann Minara 7,8 % zulegen.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds steigt um 0,7 % auf das neue Jahreshoch von 93,54 Euro und behauptet sich mit einem Jahresgewinn von über 100 % weiterhin als einer der 3 besten von 38 in Deutschland notierten Goldminenfonds (vgl. http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=CY&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR
Die besten Fondswerte sind heute die australischen Rand Mining (+26,5 %), Perseus (+15,6 %), Resolute (+10,4 %), St Barbara (+9,5 %), Adamus (+9,1 %), Integra (+8,9 %) und Silverlake (+8,4 %) sowie die kanadische Iamgold (+8,0 %). Der Ford dürfte heute wegen der um 1 Tag verzögerten Berücksichtigung der am Vortag noch nachgebenden australischen Werte gegen den Vergleichsindex zurückfallen.


Die Auswertung zum 31.10.09 zeigt, dass der Fonds im Oktober um 3,2 % auf 82,24 Euro erneut zulegen konnte, während der xau-Vergleichsindex um 5,8 % zurück fiel. Seit dem Jahresbeginn entwickelte sich der Fonds damit in 8 von 10 Monaten besser als der Vergleichsindex. Der Jahresgewinn beläuft sich zum 31.10.09 auf 100,3 % während der Vergleichsindex nur um 20,1 % zulegen konnte. Das Fondsvolumen erhöht sich im Jahresverlauf durch die Kursgewinne und Zuflüsse von 2,5 auf 8,0 Mio Euro und wächst bis Mitte November weiter auf über 9,0 Mio Euro. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Januar 2009

Januar: +18,6 % (xau-Index +9,2 %)
Februar: +17,1 % (xau-Index -2,9 %)
März:+11,2 % (xau-Index +8,0 %)
Bester Goldminenfonds im Märzquartal 2009

April: +2,5 % (xau-Index -10,6 %)
Mai: +13,6 % (xau-Index +24,7 %)
Juni: -5,2 % (xau-Index -12,4 %)
Bester Goldminenfonds im 1. Halbjahr 2009

Juli: +1,3 % (xau-Index +5,2 %)
August: +4,9 % (xau-Index -1,6 %)
September: +13,1 % (xau-Index +10,1 %)
Oktober: +3,2 % (xau-Index -5,8 %)

Bis zu den Höchstkursen aus dem Vorjahr verbleibt noch ein Kurspotential von etwa 45 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 170 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2009 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Freitag und über das Wochenende ein durchschnittlich hohes Handelsvolumen. Nachgefragt werden im Goldbereich vor allem 1 oz Krügerrand, 1 oz Maple Leaf und Barren in allen Größen. Im Silberbereich bleiben die Standardprodukte 1 oz Maple Leaf und 1 oz Philharmoniker sowie die australische 1 kg Kookaburra-Münze gesucht. Die Verkaufsneigung bleibt mit etwa 1 Verkäufer auf 4 Käufer weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

16.11.09 Norton (AUS, Kurs 0,33 A$, MKP 160 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Juniquartal) aus der australischen Paddington Mine einen Rückgang der Goldproduktion auf 30.064 oz (35.021 oz), was einer Jahresrate von etwa 120.000 oz entspricht und die für das Geschäftsjahr 2009/10 angestrebte jährliche Produktion von 175.000 oz weit verfehlt. Die rückläufige Produktion wird vor allem mit der Verarbeitung von Erzen mit niedrigen Goldgehalten begründet. Längerfristig plant Norton einen Anstieg der jährlichen Produktion auf 230.000 bis 250.000 oz. Bei Nettoproduktionskosten von 835 $/oz und einem Verkaufspreis von 1.044 $/oz fiel die Bruttogewinnspanne von 363 auf 209 $/oz zurück. Im Geschäftsjahr 2008/09 verzeichnete Norton vor allem wegen der unsinnigen Vorwärtsverkäufe einen operativen Verlust in Höhe von 20,6 Mio A$. Wegen hoher Entwicklungskosten ist Norton im Septemberquartal noch tiefer in die Verlustzone abgerutscht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 175.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 7,1 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 20,1 Jahre. Weiterhin verfolgt Norton ein Kohle- und ein Kupferprojekt. Norton hält Vorwärtsverkäufe über 192.500 oz, was einen Produktionszeitraum von 1,4 Jahren abdeckt. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen lagen am 31.12.08 bei 103,3 Mio A$ oder 278 $/oz, wobei die besondere Problematik besteht, dass die Vorwärtsverkäufe mit Lehman abgeschlossen wurden und Lehman dafür Wandelanleihen ausgegeben hat. Am 30.06.09 (31.12.08) stand einem Cashbestand von 45,4 Mio A$ (22,8 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 188,4 Mio A$ (217,2 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Norton präsentiert sich als mittelgroßer australischer Goldproduzent. Positiv ist die erfolgreiche Produktion, die Verlängerung der Reserven und Ressourcen sowie die Qualifikation des Managements. Problematisch sind die umfangreichen Vorwärtsverkäufe, die das Gewinnpotential erheblich limitieren und die hohe Kreditbelastung. Sollte Norton bei einer jährlichen Produktion von 175.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$/oz realisieren können, würde das KGV auf 4,5 zurückfallen. Die umfangreichen Vorwärtsverkäufe und die extrem angestiegene Kreditbelastung machen jedoch auch bei einer positiven Entwicklung Kapitalerhöhungen notwendig, die das Aktienkapital verwässern. Wir erhöhen unser maximales Kauflimit von 0,30 auf 0,40 A$ und unser Kursziel von 0,55 auf 0,75 A$ und stellen Norton weiterhin zum Kauf.

Empfehlung: Halten, unter 0,40 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,33 A$, Kursziel 0,75 A$. Norton wird sporadisch auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 13.08.09 bei 0,195 A$).