Die Siegel Investments berichtet seit mehreren Monaten im Börsenbrief "Der Goldmarkt" über die gezielte Manipulation des Goldpreises, wie die Preisfindung zustandekommt und wie die Medien diese Manipulation begleiten. Dabei wird die Berichterstattung immer haarsträubender und teilweise geradezu unsinnig. So meldet die Nachrichtenagentur Reuters am 05.01.98 original: "Südkoreaner sammeln Gold zur ˜berwindung der Krise." Am ersten Tag des Aufrufs sammelte die Bank (Commercial Bank) nach eigenen Angaben mehr als 3,3 Kilogramm des Edelmetalls...". Am 02.01.98 meldet das Handelsblatt, dass die Kampagne: alle Südkoreaner sind aufgerufen, mit Gold aus ihrem Privatbesitz den riesigen Schuldenberg des Staates abzubauen, auf grosse Resonanz gestossen ist. Die Firma Samsung habe von ihren Mitarbeitern bereits Gold im Wert von 418.000 $ eingesammelt.

Wie grotesk solche Meldungen sind, zeigt ein Vergleich der gesammelten Mengen mit den Verbindlichkeiten Südkoreas, die bis Ende März fällig werden:

Wert der Sammlung der Commercial Bank (Reuters Meldung): 0,00003 Mrd $,

Wert der Sammlung der Samsung (Handelsblatt Meldung): 0,00042 Mrd $,

Wert der kurzfristigen Verbindlichkeiten Südkoreas (Ende März): 21,50000 Mrd $.

Die Einschätzung der Nachrichtenagentur Reuters und des Handelsblattes, daß viele Koreaner dem Aufruf gefolgt sind und die Kampagne auf große Resonanz stößt, kann nur als irreführende Fehlinformation beurteilt werden. Der Umfang der privaten Goldreserven Südkoreas wird auf 2.000 t geschätzt. Davon wurden bislang 0,05 t gespendet (Summe Commercial Bank und Samsung), was einer Quote von 0,0025 % entspricht. Das heißt, daß 99,9975 % des privaten Goldes nicht gespendet wurden.

Beurteilung:
Angesichts einer massiven Wirtschaftskrise, der drohenden Arbeitslosigkeit und Verarmung der Bevölkerung wäre das Spenden des Goldes, daß ja für Notzeiten gekauft wurde, völlig hirnrissig (was werden die Spender einmal denken, wenn sie hungern, der Goldpreis steigt und sie erfahren, wer das Gold eingesammelt hat?). Wenn sich die Investmentbanken, Fonds, die Fed und sonstige Philantropen (vgl. Schlagzeilen Gold vom 02.01.98) noch mehr Gold einverleiben wollen, dann müssen sie den privaten Goldbesitz durch die Regierung verbieten lassen, wie es die Fed am 05.04.1933 durchsetzen konnte, als Roosevelt den Besitz des privaten Goldbesitz in den USA unter 10 Jahre Gefängnisstrafe stellte und die Bevölkerung der Fed das Gold innerhalb von 4 Wochen zum 1. Mai 1933 aushändigen mußte.

Interessant ist in diesem Zusammenhang der 3-tägige Besuch von George Soros in Südkorea. Fast scheint es so, als ob sich der Megaspekulant und Philantrop (Bezeichnung der Financial Times) das Gold des geschlachteten Staates persönlich abholen wollte.

Empfehlung:
Bitte lassen Sie sich auch weiterhin nicht von der irrealen und manipulierten Goldpreisentwicklung verunsichern. Es besteht weltweit eine riesige Nachfrage nach Gold, die durch unsinnige Pressemeldungen verschleiert wird. Auch wenn es noch einige Monate dauern sollte, muß sich der Goldpreis letztendlich vervielfachen, um die Nachfrage befriedigen zu können. Der Kauf von Gold und Goldminenaktien bester Qualität bleibt damit auch weiterhin die langfristig beste Anlagemöglichkeit.