Der Goldpreis kann die wichtige Marke von 11.300 Euro/kg (350 Euro/oz) überwinden und am 24.06.05 zeitweise auf über 11.800 Euro/kg zulegen. Damit kann der Ausbruch vorläufig als bestätigt betrachtet werden. Die Abkoppelung von der Dollarentwicklung und der Goldpreisanstieg auf Eurobasis auf ein neues 16-Jahreshoch! muß als extrem positives Signal für die weitere Goldpreisentwicklung interpretiert werden. Auf Dollarbasis hat der Goldpreis die von uns in Aussicht gestellte Bärenfalle mittlerweile bestätigt (vgl. Ausgabe 11/05). Unterstützung findet der Goldpreis vor allem beim Kupfer, das ein neues Allzeithoch erreicht (s. Chart auf S. 19).

Die 2. Stufe der seit 1999 laufenden Goldhausse wurde damit gezündet. Wir rechnen damit, daß nun ganz neue Anlegerschichten den Markt entdecken und auf den fahrenden Zug aufspringen. Goldhändler berichten nach dem charttechnischen Ausbruch auf Eurobasis von einem starken Anstieg der Nachfrage.

Auch Vermögensverwalter und institutionelle Anleger dürften umdenken. Der Goldpreis zeigt die Schwäche des Euros unmißverständlich auf, wobei die Alternativen Dollar und Yen wegen des Doppeldefizits der USA und der hohen Verschuldung Japans weitere Kaufargumente für Gold darstellen.

Für den weiteren Jahresverlauf 2005 ist der Weg für einen Goldpreisanstieg auf über 500 $/oz frei. Die Minenproduktion ist im letzten Jahr um 5 % gefallen und dürfte auch weiterhin leicht rückläufig sein. Die Nachfrage aus Indien und China wächst, so daß die Zentralbanken immer größere Probleme damit haben, die aufklaffende Angebotslücke durch Verleihungen und Verkäufe zu schließen, um eine Preisexplosion zu verhindern. Längerfristig gehen wir davon aus, daß der Goldpreis unter den aktuellen Marktbedingungen auf 650 bis 700 $/oz steigen muß, um die Lücke zwischen Goldnachfrage und Goldangebot mit einer Erhöhung der Produktion schließen zu können.