Möglicherweise konnte die 500 $/oz-Marke bereits überschritten werden, wenn Sie diesen Börsenbrief in Ihren Händen halten. Die aktuelle Entwicklung deutet darauf hin, daß diese Marke in den nächsten Tagen fallen wird. Falls es doch noch einmal zu einer Korrektur kommen sollte, dürfte diese Marke dann spätestens zum Jahresbeginn 2006 fallen und die dritte Stufe der aktuellen Goldhausse einleiten.

Der entscheidende Durchbruch für den Goldmarkt gelang am 05.02.02 als der Goldpreis die wichtige Marke von 290 $/oz überwinden konnte. Auf diesem Niveau kündigte die Bank of England im Mai 1999 ihre Goldverkäufe an und drückte den Goldpreis mit eben diesen Verkäufen auf bis zu 250 $/oz. Damit brachte es die Bank of England fertig, das Goldvermögen der Briten zwischen 250 und 290 $/oz zu 20-Jahrestiefstkursen zu verschleudern. Bereits damals war offensichtlich, daß hier gezielt Volksvermögen unter Wert verkauft wird, um es den Käufern zu ermöglichen, an der Goldhausse teilzunehmen. Möglicherweise wurde auch einigen Marktteilnehmern geholfen, mit Shortpositionen gegen Gold verspekuliert hatten.

Mittlerweile fällt es den Zentralbanken immer schwerer, vor allem vor dem Hintergrund der widersinnigen Goldverkäufe der Bank of England, Argumente für Goldverkäufe zu finden, die der Bevölkerung vermittelbar sind. In Deutschland wurde zuletzt mit der Einrichtung eines Zukunftsfonds für Goldverkäufe geworben. Dabei ist offensichtlich, daß die Erlöse selbst bei einem kompletten Verkauf der deutschen Goldreserven nicht dazu ausreichen würden, um auch nur die Zinsbelastung des Bundeshaushalts für 6 Monate decken zu können. Von einem Fonds zu reden, der in die Zukunft gerichtet ist, kann im Anblick der heruntergewirtschafteten Haushalte nur als blanker Hohn interpretiert werden. Nach unserer Einschätzung würde der Goldpreis ohne die Verkäufe durch Zentralbanken im Bereich von etwa 700 $/oz liegen. Aktuelle Goldverkäufe sind demnach, wie im damaligen Fall der Bank of England eine gezielte Vernichtung von Volksvermögen. Einige Direktoren der Bundesbank scheinen dies erkannt zu haben und wehren sich gegen Goldverkäufe auf dem aktuellen Niveau.

Die 2. Stufe der Goldhausse wurde am 13.06.05 gezündet, als der Goldpreis mit dem Anstieg auf über 11.300 Euro/kg (350 Euro/oz) aus dem langjährigen Seitwärtstrend ausbrach. Gleichzeitig konnte der Goldpreis auch auf Schweizer Franken-Basis ein Kaufsignal generieren. Mit dem Überschreiten der 11.300 Euro/kg-Marke präsentiert sich der Goldpreis jetzt in allen Weltwährungen im Aufwärtstrend, was auf eine neue Qualität der Goldhausse hindeutet.

Der Anstieg über die 500 $/oz-Marke markiert den Übergang zur 3. Stufe der Goldhausse. Sollte diese Marke überschritten werden, würde der Goldpreis neue 25-Jahreshochs erreichen. Die 500 $/oz-Marke wurde zuletzt zum Jahreswechsel 1987/88 erreicht. Sollte diese Marke überwunden werden, wäre der Weg für einen Goldpreisanstieg auf den historischen Höchstkurs von 871 $/oz frei, der Marke, die in der Hausse im Januar 1980 erreicht wurde. Mit dem Überschreiten dieser Marke wäre der Goldpreis endgültig frei und könnte in einer 4. Stufe der Hausse neue Höchstkurse erreichen, die weit jenseits der 1.000 $/oz-Marke liegen dürfte.

Dauerte der 1. Schritt der Goldhausse noch über 3 Jahre, so vergingen von der 2. Stufe der Hausse bis zum Anstieg über die 500 $/oz-Marke nur noch knapp 6 Monate, so daß sich bereits jetzt eine fulminante Beschleunigung der Hausse bemerkbar macht. Sollte sich das Überschreiten der 500 $/oz-Marke tatsächlich sicher bestätigen, ist mit einer nochmaligen Beschleunigung der Hausse zu rechnen, so daß das historische Hoch von 871 $/oz innerhalb von wenigen Monaten überschritten werden könnte.

Vor dem Hintergrund des weltweit desolaten Finanzsystems, einer weltweiten Bestätigung inflationärer Tendenzen, einem drohenden Zusammenbruch der weltweiten Immobilienblase und unkontrollierbarer Haushaltsdefizite, wird ein Investment in physischem Gold eine zunehmend unverzichtbare Beimischung für jedes Anlagevermögen.